Erster Aktionstag „Diabetes“ in Bensheim – Kreisverwaltung klärt auf

Die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz mit Kooperationspartnern und Mitarbeitenden des Kreises beim Aktionstag „Diabetes“ im Bensheimer Traditionskaufhaus Ganz.
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Kreis Bergstraße (kb) Ein kurzer Pieks in den desinfizierten Finger und schon kann der persönliche Blutzuckerwert bestimmt werden. Eine schnelle und einfache Messung, die die Menschen in Deutschland, die an Diabetes erkrankt sind, teils täglich durchführen. Das sind aktuell rund 7,6 Millionen und damit 600.000 Erkrankte mehr als noch vor fünf Jahren. „Diese Zahlen sind alarmierend! Als Kreisverwaltung wollen wir die Menschen daher für das Thema Diabetes sensibilisieren“, erklärte die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz während eines Diabetes-Aktionstags des Kreises Bergstraße, der vor Kurzem im Kaufhaus Ganz in Bensheim stattgefunden hat. „Es ist mir wichtig, dass wir möglichst viele Bürgerinnen und Bürger mit unseren Aktionen erreichen. Ich bin sehr dankbar, dass wir durch unsere Kooperationspartner, wie dem Kaufhaus Ganz, dazu auch die Möglichkeit haben. Denn alle unsere Präventionsangebote leben allein durch unsere Kooperationen.“

Auch Bürgermeister Rolf Richter freute sich über die Veranstaltung in Bensheim. „Es ist wichtig, dass wir ein Bewusstsein für dieses Thema schaffen“, so der Rathauschef. „Zucker ist nicht nur in Süßigkeiten enthalten, sondern auch in Lebensmitteln, denen man es auf den ersten Blick oft gar nicht ansieht – etwa in einem Glas Rotkohl. Durch solche Aktionstage hat jeder Mensch die Chance, sich über Diabetes, seine Folgen sowie vorbeugende Maßnahmen zu informieren.“

Die Diagnose „Diabetes“ zu stellen, ist oft nicht ganz einfach, da die Krankheit meist mit unspezifischen Beschwerden, wie etwa Müdigkeit, Leistungsschwäche, Muskelkrämpfen, Sehstörungen, vermehrtem Durst oder schlecht heilenden Wunden, einhergeht. „Viele Menschen bringen diese Symptome nicht direkt mit einem Diabetes in Verbindung. Sollten eines oder mehrere dieser Symptome längerfristig beobachtet werden, sollte der oder die Betroffene jedoch den Hausarzt konsultieren und den Blutzucker überprüfen lassen“, riet Dr. Almuth von Wolffersdorff vom Kreis-Gesundheitsamt.

Diabetes kann viele unterschiedliche Ursachen haben: So kann er genetisch bedingt sein oder durch andere Faktoren, wie das Alter oder hohes und andauerndes Übergewicht. „Fast 80 Prozent der Patientinnen und Patienten mit Diabetes Typ 2 sind übergewichtig“, berichtete Dr. med. Felix Drüschler, der an den Nierenzentren in Bensheim und Heppenheim tätig ist. „Um eine Diabeteserkrankung zu verhindern, ist es essentiell, präventiv zu handeln.“ Eine gute Diabetes-Prävention beruhe dabei vor allem auf drei Säulen, erklärte Dr. von Wolffersdorff: „Wenn Menschen mit hohem Risiko für Diabetes – beispielsweise durch familiäre Veranlagung oder Übergewicht – erstens regelmäßig körperlich aktiv sind, sich zweitens ausgewogen ernähren und ihr Körpergewicht im Blick haben sowie drittens all diese Komponenten regelmäßig durch ihren Hausarzt oder ihre Hausärztin kontrollieren lassen, können sie der Krankheit bereits gut entgegenwirken.“

Um ein Basis-Wissen rund um Diabetes in die Bevölkerung zu bringen, veranstaltete die Kreisverwaltung in diesem Jahr bereits zwei Aktionstage im Kreis: Einen im Heppenheimer REWE-Center in der Tiergartenstraße und einen im Bensheimer Kaufhaus Ganz. Dort konnten interessierte Bürgerinnen und Bürger auch ihren Blutzucker testen lassen und sich vor Ort ihr individuelles Diabetesrisiko durch Ärzte des Nierenzentrums und Mitarbeitende des Kreis-Gesundheitsamts einschätzen lassen. Außerdem informierte die Kreisverwaltung darüber, welchen positiven Einfluss eine gesunde Ernährung sowie ausreichend Bewegung auf einen drohenden Diabetes haben können. Vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) erfuhren die Besucherinnen und Besucher zudem Wissenswertes zum Thema „Erste Hilfe bei Zuckerschock“.