Hertha BSC beendet FCK-Heimserie – Megachoreographie anlässlich des 125jährigen Vereinsjubiläums

Kaiserslautern (C.Wunderle) – Flutlichtspiel am Samstagabend, ausverkaufter Heimbereich, Ernennung von Hans-Peter Briegel zum Ehrenspielführer, Traditionstag mit Fanmarsch und einer gigantischen Choreographie, die seines gleichen sucht – die Kulisse war angerichtet für ein großes Fußball-Fest. Die Fans feierten ihren 1. FC Kaiserslautern und sein 125jähriges Bestehen – nur die Gäste aus Berlin spielten nicht mit und entführten drei nicht unverdiente Punkte aus dem Fritz-Walter-Stadion – und beendeten so eine beeindruckende Serie der Gastgeber, die seit April 2024 zuhause ungeschlagen waren. Dabei jubelten die Betze-Fans in Nachspielzeit grenzenlos nach dem vermeintlichen Ausgleichstreffer durch Ivan Prtajin, doch der Lautrer Stürmer stand nach Videobeweis knapp im Abseits – ein ganz bitterer Moment oder, wie ihn FCK-Trainer Lieberknecht nach der Partie beschrieb, als ob einem FCK-Fan das Herz aus der Brust gerissen worden wäre. Die Gäste aus Berlin erwiesen sich über dem Großteil der Partie als spritzig, technisch versiert und kombinationsstark- kein Wunder, haben die Berliner seit Wochen einen Lauf und strotzen mit großem Selbstbewusstsein. Der FCK zeigte dabei keine schlechte Leistung, agierte aber in der Offensive und in Abschlussmomenten als zu fahrig und inkonsequent. Allein der junge Mika Haas, der ein starkes Spiel im Teufelstrikot absolvierte, hatte gleich dreimal in aussichtsreichen Positionen die Chance zum Tor, doch seine Abschlüsse parierte der starke Berliner Keeper Ernst.
Trainer Lieberknecht nahm in der Startelf nur eine Änderung vor, der wiedergenese Stammtorwart Krahl rückte wieder zwischen die Pfosten. Die 48 855 Zuschauer sahen eine intensive Anfangsphase, in der Hertha durch Reese in der 14. Minute den ersten gefährlichen Torabschluss hatte. Kurz danach war FCK-Torjäger Prtajin in Position, entschied sich jedoch für ein Dribbling anstatt zu schießen– sinnbildlich diese Aktion der Gastgeber. Ausgerechnet ein gebürtiger Pfälzer mit FCK-Vergangenheit brachte die Hertha in der 20. Minute in Führung, es sollte der Siegtreffer sein. Jan-Luca Schuler ließ Gyamfi schlecht aussehen und netzte eiskalt ein. In der 22. Minute war es Haas zum ersten, der den Ausgleich auf dem Fuß hatte, jedoch in Ernst seinen Meister fand. Hertha strahlte mit schnell vorgetragenen Kontern immer wieder Gefahr aus, so parierte Krahl in der 33. Minute einen Kopfball von Reese. Die Gastgeber taten sich gegen gut gestaffelte Berliner schwer, Lösungen zu finden. Glück für den FCK, als kurz vor dem Halbzeitpfiff Eichhorns Schuss aus 25m an den Pfosten ging.
Die Berliner Hertha hatte in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit weitere Gelegenheiten, die Führung auszubauen, Cuisance scheitere mit einem Kopfball (52.) und Reese (55.) an Krahl, der in einer 1:1-Situation gerade noch den Winkel verkürzen konnte. So blieb der FCK im Spiel. Der eingewechselte Emreli brachte nach seiner Einwechslung Schwung in das Spiel der Gastgeber, musste aber tragischerweise in der Schlussphase nach einer Verletzung unter Tränen wieder ausgewechselt werden. In der 70. Minute hatten die FCK-Fans schon den Torschrei auf den Lippen. Ein schnell ausgeführter Freistoß durch Ritter brachte Skyttä in Position, dessen Chip über den herausgeilten Hertha-Keeper Defensivspieler Leistner von der Linie kratzte – eine von vielen starken Aktionen des Berliner Abwehrspielers. Auch der eingewechselte Tachie machte gleich auf sich aufmerksam, sein Abschluss in der 79. Minute parierte Ernst und zwei Minuten später agierte der FCK-Offensivspieler beim Abschluss zu hastig. Aber: Die Lautrer zeigten nun ein anderes Gesicht und eine klare Körpersprache. Dann schlug die Zeit von Haas, der in der 89. Minute und in der Nachspielzeit vor Ernst auftauchte, seine Schüsse jedoch zentral auf Ernst gingen. Die Moral der FCK-Mannschaft stimmte, und sie wurde fast durch den Ausgleich belohnt, wenn eben nicht der Videoschiedsrichter in der vierten Minute der Nachspielzeit nach knapper Abseitsposition den Ausgleichstreffer zurückgenommen hätte.
Nach der Länderspielpause folgt auf dem Betzenberg gleich das nächste Heimspiel – Bundesligaabsteiger Holstein Kiel gastiert am 23.11. im Fritz-Walter-Stadion – Gelegenheit für die Elf von Trainer Lieberknecht, eine neue Serie zu starten.




