Gemeinsam für die erfolgreiche regionale Gesundheitsversorgung
NORIE-Projekt endet nach fünf Jahren interkommunaler Zusammenarbeit – Rückblick auf erzielte Erfolge und Austausch zu künftigen Maßnahmen
Kreis Bergstraße (kb)- Um den regionalen und lokalen Herausforderungen für die Gewährleistung einer bedarfsgerechten, nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung zu begegnen, hat der Kreis Bergstraße im Jahr 2020 das Netzwerk Ortsnahe Versorgung Ried (kurz NORIE) gegründet. Hierzu haben sich die Städte und Gemeinden Biblis, Bürstadt, Einhausen, Groß-Rohrheim, Lampertheim und Lorsch zusammengeschlossen. Dank der Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit durch das Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz (vormals Hessisches Ministerium des Innern und für Sport) wurde maßgeblich ein Beitrag zur Weiterentwicklung der flächendeckenden gesundheitlichen Versorgungsstrukturen gelegt. Zum Ende der gemeinsamen Vereinbarung wurde nun bei einer offiziellen Abschlussveranstaltung auf die erzielten Erfolge und Erkenntnisse zurückgeblickt.
„Ich möchte allen Akteurinnen und Akteuren ganz herzlich für den Einsatz danken. Besonders bei solch wichtigen Themen wie der bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung ist die interkommunale Zusammenarbeit von großer Bedeutung“, betonte Landrat Christian Engelhardt. Zudem übermittelte er ein schriftliches Grußwort der Hessischen Ministerin für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege, Diana Stolz, die zur Gründungszeit von NORIE zuständige Gesundheitsdezernentin war: „Eine flächendeckende und gute Versorgung wird vor Ort gemacht. Damit wurde mit NORIE ein wichtiger Schritt und Beitrag zur medizinischen Versorgung geleistet. Wichtig ist jetzt, die gewonnenen Kenntnisse zukünftig weiter zu verfolgen.“
Auch die Erste Kreisbeigeordnete und jetzige Gesundheitsdezernentin Angelika Beckenbach berichtete über die Erfolge, Projekte und Kooperationen von NORIE: „Mein herzlicher Dank gilt allen Beteiligten, die NORIE mit ihrem Engagement und ihrer Expertise zu einem solch erfolgreichen Projekt gemacht haben und somit die Weichen für künftige interkommunale Zusammenarbeit gestellt haben. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, die Zukunft der medizinischen Versorgung in unserer Region weiterhin proaktiv zu gestalten.“
Einen Einblick in die verschiedenen Projekte und Maßnahmen des Fachbereiches Gesundheitsversorgung, auch vor dem gesetzlichen Hintergrund, teilte die Fachbereichsleitung Gesundheitsversorgung am Gesundheitsamt des Kreises Bergstraße, Jennifer Jarke. So initiiert und unterstützt der Fachbereich Maßnahmen für eine bedarfsgerechte und interdisziplinäre Gesundheitsversorgung im Kreis. Zu den Kernaufgaben zählen die Analyse der Versorgungsbedarfe, Gesundheitsförderung und -planung, Nachwuchsförderung sowie unter anderem die Organisation von Gesundheitskonferenzen. Der Fachbereich arbeitet zudem eng mit Gesundheitsnetzwerken, medizinischen und pflegerischen Einrichtungen, Universitäten und anderen lokalen Akteurinnen und Akteuren zusammen. Dazu zählt etwa das Universitätsklinikum Heidelberg und die Goethe Universität Frankfurt am Main mit der Förderung von Medizinstudierenden im Rahmen des Blockpraktikums beziehungsweise der Landpartie 2.0.
Ein besonderer Erfolg von NORIE ist die Implementierung der Psychosozialen Fachkraft auf dem Land (kurz: PauLa). PauLa führen Verweisberatungen durch, informieren und beraten Seniorinnen und Senioren ohne Pflegegrad, sodass ein möglichst langer Verbleib in den eigenen vier Wänden ermöglicht werden kann. Zudem kooperieren sie eng mit Netzwerkpartnerinnen und -partnern. Die regional tätigen PauLas Christina Adler-Schäfer und Michaela Weber bereichern das NORIE-Gebiet mit ihren Initiativen zur Gesundheitsförderung, Prävention und der Steigerung der Selbstbestimmtheit von älteren Menschen. Durch die Umsetzung gezielter Projekte tragen die PauLas dazu bei, Versorgungslücken in den Kommunen zu minimieren.
Bei der Abschlussveranstaltung berichtete Christian Adler-Schäfer von verschiedenen Projekten, wie beispielsweise dem Sturzprophylaxekurs, der Wanderausstellung „Was heißt schon alt?“ und dem Projekt „Belebte Friedhöfe“. Auch in Zukunft werden die PauLas mit vielfältigen Projekten rund um Gesundheitsthemen aktiv bleiben, um weiterhin die Gesundheitskompetenz von Seniorinnen und Senioren nachhaltig zu fördern.
Die Erfahrungen des NORIE-Projektes der vergangenen Jahre sollen genutzt werden, um auch weiterhin die Entwicklung regionaler Versorgungsstrategien auszubauen.