Historische Erfolge und Stärken der Mitglieder sind die Basis für zukünftige Parteiarbeit

Ehrungsabend der SPD Viernheim. Vordere Reihe: Sahime Dirican, Nurcan Erdoğan, Sonja Rogac-Di Fabio, Josef Baus, Sven Wingerter, Christel Schelkes, Dieter Rihm, Matthias Baaß, Michael Baus. Hintere Reihe: Peter Lichtenthäler, Klaus Quarz, Stefan Ackermann, Michael Mantei und Norbert Schmitt
Foto: SPD

Bergstraße (SPD) – Nach mehrjähriger Pause wegen der Corona-Pandemie hatte der Vorstand am 31.01.2025 die Mitglieder der Viernheimer SPD zu einem Ehrungsabend in die Kulturscheune eingeladen. Die beiden Co-Vorsitzenden Nurcan Erdoğan und Peter Lichtenthäler freuten sich, gemeinsam mit dem langjährigen Landtagsabgeordneten Norbert Schmitt und dem SPD-Bundestagskandidaten Sven Wingerter eine große Zahl verdienter SPD-Mitglieder ehren zu können. Der gut besuchte Abend bot den Viernheimer Sozialdemokrat*innen eine gute Gelegenheit, viele Parteifreund*innen zu treffen und mit Stolz auf das Erreichte zurückzublicken.

„Verantwortliche SPD-Politiker*innen haben ausgehend von den 1980er Jahren den Grundstein dafür gelegt, was Viernheim heute auszeichnet und um das uns andere Kommunen beneiden: Eine sozial und ökologisch orientierte Stadt, in der die Bildung und Beteiligung der Einwohner*innen von Jung bis Alt eine zentrale Rolle spielen. Darauf sind wir stolz und darauf können wir heute aufbauen. Einige von euch, die heute geehrt werden, und viele andere aktive Parteimitglieder, allen voran Norbert Hofmann und Matthias Baaß, haben vorausschauend für diese gute Basis gesorgt. Ihnen gilt heute unser besonderer Dank“, so die beiden Ko-Vorsitzenden in ihrer Begrüßung.

Geehrt wurden Christel Schelkes (für 10 Jahre Mitgliedschaft), Michael Mantei (25 Jahre), Matthias Baaß (40 Jahre), Michael Baus (40 Jahre), Sonja Rogac-Di Fabio (50 Jahre), Klaus Quarz (50 Jahre), Dieter Rihm (50 Jahre), Stefan Ackermann (60 Jahre) und Josef Baus (65 Jahre).

Sven Wingerter ging in seinem Grußwort auf den historischen Tabubruch des Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz ein: Dieser habe beim CDU/CSU-Antrag zur Migrationspolitik dafür gesorgt, dass erstmals die Stimmen der AfD-Fraktion für eine parlamentarische Mehrheit im Deutschen Bundestag ausschlaggebend waren. Damit habe die Unionsfraktion den Grundkonsens aufgekündigt, nicht mit Rechtsextremen gemeinsame Sache zu machen. Das sei Wasser auf die Mühlen der AfD.

„Innere, äußere und soziale Sicherheit gehören zusammen“, so Wingerter weiter. Wer Angst um seinen Arbeitsplatz habe, sei anfällig für rechtspopulistische Botschaften. Deshalb plädiere die SPD in ihrem Wahlprogramm dafür, die Wirtschaft durch staatliche Investitionen anzukurbeln und den privaten Konsum zu stärken, kleine und mittlere Einkommen steuerlich zu entlasten, den Mindestlohn zu erhöhen und die Renten zu stabilisieren.

Norbert Schmitt verstand es als Laudator, sehr persönliche Worte an alle Geehrten zu richten, indem er deren Motive für den Eintritt und das Engagement in der Partei mit historischen Ereignissen, politischen Bewegungen sowie familiären sozialdemokratischen und gewerkschaftlichen Bindungen verknüpfte. Die Partei sei reich an Talenten und Ressourcen ihrer Mitglieder, die es in Zukunft besser zu nutzen gelte. Der Ortsverein Viernheim biete dafür eine solide Basis, die schon oft zu politischen Erfolgen geführt habe. Er selbst blicke gerne auf die gemeinsame Arbeit und einige Wahlkämpfe zurück, denn: „Auf die SPD Viernheim ist immer Verlass!

In seinem Schlusswort plädierte Bürgermeister Matthias Baaß für eine klare Positionierung in der aktuellen Migrationsdebatte. Das Recht auf Asyl gelte. Wer es in Anspruch nehme, müsse sich aber einer Prüfung unterziehen und sich an unseren Solidarsystemen beteiligen.

Gegenseitige Solidarität stärkt das Vertrauen in die Demokratie. „Wer nach Deutschland flieht, kann unsere Solidarität erwarten. Aber auch die schon hier wohnenden Bürger*innen können von den hierher Geflüchteten solche Solidarität erwarten. Wer hier nicht nur erste finanzielle Unterstützung will, sondern dauerhaft, muss seinen Beitrag zum Solidarsystem leisten, wie alle anderen auch. Wer hier bleiben will, muss arbeiten, muss sein eigenes Geld verdienen, muss in die Sozialsysteme einzahlen“, so Baaß weiter. Staatliches Handeln müsse genau darauf ausgerichtet sein: Sofort Sprachkurs, sofort das Schauen nach Qualifikationen und Weiterbildung. Aber auch sofort Sanktionen, wenn sich jemand genau dagegen sträubt. Die Städte und Gemeinden seien die Orte, an denen die geflüchteten Menschen ankommen. Sie müssten so ausgestattet werden, dass sie in der Lage seien, den Weg in unsere Sozialsysteme zu bahnen. Wenn dies gelinge, so Baaß abschließend, werde auch das Vertrauen in die Demokratie zurückkehren.

Die musikalischen Beiträge der beiden Viernheimer Nachwuchstalente Lea Höflein (Klavier) und Lucia Nativo (Gesang) und die vielfältigen Gespräche, die sich im Anschluss an den offiziellen Teil in der Cafeteria der Kulturscheune entwickelten, rundeten einen sehr gelungenen Ehrungsabend der SPD Viernheim ab.