Falken Bergstraße gewinnen Derby deutlich, beide Teams lieferten gute Kämpfe und faire Derbystimmung


Viernheim (SRC) – Die SVG-Halle war gut gefüllt, die Stimmung freundlich und erwartungsvoll, als die Falken Bergstraße am Samstagabend zum Derby in der Oberliga Nordbaden bei den Nachbarn aus dem Odenwald antraten. Am Ende stand ein klares 0:32 auf der Anzeigetafel – ein Ergebnis, das deutlicher aussieht, als es einige enge und intensive Duelle tatsächlich waren.
Es war ein Abend, der zeigte, dass Derby-Atmosphäre nicht von Tabellenplätzen abhängt. Der gastgebende SVG Nieder-Liebersbach (7. Platz) bot starke Momente, blieb mutig und fair und doch war die mannschaftliche Geschlossenheit der Falken – Tabellenzweiter und weiterhin voll im Rennen um die Spitzenplätze – zu groß. Schiedsrichterin Denisa Ghenescu leitete die Begegnung ruhig und souverän; allzu knifflig machten es ihr die Sportler an diesem Abend nicht, denn der Kampfverlauf blieb jederzeit fair.
Den Anfang machte Adrian Airich (57 kg GR), der mit einem schnellen Schultersieg bereits nach 28 Sekunden für ein erstes Ausrufezeichen sorgte. Zwei starke Aktionen reichten, um seinen Gegner Dion Maurice Kautz zu „schultern“ und die Falken mit 0:4 in Führung zu bringen.
Im Schwergewicht (130 kg FS) knüpfte Simon Schmider sofort daran an. Er blieb ruhig, arbeitete konsequent und baute seine Führung Stück für Stück aus. Nach etwas mehr als einer Minute legte er Lukas Hofmann auf die Schultern – ebenfalls ein Vierer für die Gäste.
Souverän und abgeklärt siegte Frederik Pufe (61 kg FS) in dieser Saison erneut gegen Bastian Fellner. „Freddi“ punktete immer wieder sauber und gewann am Ende verdient mit 2:10.
Anschließend ließ Sascha Schwab (98 kg GR) keinen Zweifel an seiner Überlegenheit. Mit starken Würfen und konstantem Druck sammelte er Punkt für Punkt und siegte schließlich per Schultersieg – In der Rückrunde sein Vierter „Vierer“ im vierten Kampf.
Im 66-kg-Limit (GR) zeigte Pascal Hilkert, eine gewohnt souveräne und abgeklärte Leistung. Er arbeitete konsequent am Gegner, nutzte jede Chance und erzielte Wertungen im Stand sowie Boden, ehe der Kampf nach gut zwei Minuten durch technische Überlegenheit entschieden war. Zur Pause führten die Falken bereits 0:19.
Nach der Pause setzte sich der Trend fort: Matthias Schmidt (86 kg FS) dominierte Patrick Eckert klar und baute die Führung durch technische Überlegenheit weiter aus. Matze wirkte jederzeit sicher und kontrolliert in einem einseitigen Kampf.
Im 71-kg-Freistil wartete ein abwechslungsreicher Kampf zwischen Magomed-Surkho Adaev und Vladut-Alexandru Stefan. Beide suchten aktiv den Angriff, der gastegebende Kämpfer war jeder Zeit gefährlich im kontern. Adaev erwies sich jedoch als der variablere Ringer und gewann mit 4:10 nach Punkten – ein sehenswertes Duell, das die Zuschauer mitnahm.
Im 80-kg-Griechisch-Römisch zeigte Florian Scheuer einmal mehr seine Kontinuität. Mit einem druckvollen Stil zwang er seinen Gegner Steffen Layer früh zu Fehlern und holte sich nach nur etwas über zwei Minuten den Schultersieg in der angeordneten Bodenlage.
Dann folgte einer der ausgeglichensten Kämpfe des Abends: Cedric Kriz (75A kg GR) gegen Colin Eckert. Beide schenkten sich nichts, es war ein enger Kampf, bei dem Cedric aber der aktiver Sportler war. Cedric blieb taktisch klug und sicherte sich schließlich einen 5:7-Punktsieg – ein Beispiel für die vielen engen Momente, die im Endergebnis kaum sichtbar werden.
Zum Abschluss rundete Arkadiusz Böhm (75B kg FS) den Abend mit einem abgeklärten und routinierten Punktsieg ab. Er wehrte mehrere Angriffe ab, punktete in entscheidenden Momenten, unter Anderem kurz vor Schluss, als es drauf ankam und holte die letzten beiden Mannschaftszähler zum 0:32-Endstand.
Ein hoher Sieg, ja – aber ein Derby, das mehr bot als Zahlen. Die Falken überzeugten als Einheit, kämpften konzentriert und ließen sich auch in engen Momenten nicht aus dem Konzept bringen. „Man of the Match“ war an diesem Abend das Team.
Die SVG zeigte trotz der Niederlage Moral, Engagement und Fairness – und die Zuschauer in der Halle honorierten das mit guter Stimmung und respektvollem Applaus.
Falken 2 müssen sich in Schriesheim mit 36:23 geschlagen geben. Der Auftritt der Falken 2, die zeitgleich zur ersten Mannschaft in Schriesheim ran mussten, lief leider nicht ganz nach Plan. Im Hinkampf konnte man die Schriesheimer noch besiegen. Siegreich bei waren Panos Papaionou, Daniel Kliebisch, Dimitri Obradovic und Tim Waldi.


