Viernheim (DGB) –  „Bei der Bundestagswahl am 26. September entscheidet sich, wie die milliardenschweren Kosten der Corona-Krise aufgebracht werden“, betonte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Viernheim, Nils Burkhoff (ver.di).  „Außerdem wird darüber entschieden, welche Weichen in die Zukunft gestellt werden. Deshalb mischen sich der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften aktiv bei der Wahl ein. Auch in Viernheim werden wir Straßenaktionen und Veranstaltungen durchführen, um mit den Menschen über unsere Vorschläge für einen grundlegenden Kurswechsel in zentralen Politikbereichen zu diskutieren“.  Die Stellvertretende DGB-Ortsverbandsvorsitzenden Bernd Haas (ver.di) und Thomas Keil (IG Metall) unterstreichen: „Wir müssen verhindern, dass die Krisenlasten auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abgewälzt werden. Bei der Bundestagswahl stehen für uns die gerechte Finanzierung der Krisenlasten, die Beschäftigungssicherung verbunden mit der Ausweitung der Tarifbindung, Investitionen in einen handlungsfähigen Staat, der Klimaschutz und die sozial-ökologische Modernisierung ganz oben auf der Tagesordnung. Für diese Themen machen wir uns stark – vor und nach der Bundestagswahl“. Theo Hoenhorst,  Jugendvertreter im DGB Viernheim, forderte die Abschaffung des um sich greifenden Befristungsunwesens, in dem insbesondere die junge Generation leidet und betonte: „Für die Durchsetzung von guter Arbeit, guten Löhnen und sozialer Gerechtigkeit sind mitgliederstarke Gewerkschaften und ein starker DGB unverzichtbar. Nur gemeinsam und solidarisch können die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erfolgreich für ein gutes Leben und für eine bessere und gerechte Zukunft kämpfen“.

 

Der südhessische DGB-Regionssekretär Horst Raupp (Darmstadt) stellte auf der Videokonferenz die DGB-Kampagne „Echt gerecht“ vor, mit der die Gewerkschaften die Bundestagwahl aktiv begleiten werden:  „Für die Bundestagwahl hat der DGB ein durchgerechnetes Steuerkonzept vorgelegt, das finanzielle Entlastungen für über 95 Prozent der Bevölkerung vorsieht. Im Gegenzug müssen große Konzerne, Spitzenverdiener, große Vermögen und reiche Erbschaften endlich angemessen besteuert werden“. Unter dem Strich bringt das Steuerkonzept des DGB dem Staat jährliche Mehreinnahmen von 60 Milliarden Euro. Raupp machte deutlich: „Das Geld muss dort abgeholt werden, wo es im Überfluss vorhanden ist, sinnlos rumliegt oder hinterzogen wird. Nur so können der Bund, die Länder und auch die Städte und Gemeinden im Kreis Bergstraße die Kosten der Corona-Krise stemmen und zugleich in wichtige Zukunftsaufgaben investieren: in gute Bildung, in ein starkes öffentliches Gesundheitswesen, in bezahlbares Wohnen, in die öffentliche Infrastruktur und in Umwelt- und Klimaschutz. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften setzen sich aktiv für ein Klima der sozialen Gerechtigkeit ein“.