CdG und Stadtprinzessin Melanie I. von Feuer und Flamme verkündet ihre Regierungserklärung
Regierungserklärung Ihrer Lieblichkeit, Stadtprinzessin Melanie I. von Feuer und Flamme

Viernheim (CdG) – Ich, Melanie I. von Feuer und Flamme Stadtprinzessin von Viernheim und Prinzessin des CdG, gebe hiermit bekannt:
§ 1. Dem Bürgermeister unserer Stadt, Herrn Matthias Baaß, sowie dem hohen Ministerium des CdG, übertrage ich mit dem heutigen Datum, 5. Januar 2020, die Verantwortung für die Durchführung meiner dienstlichen und närrischen Verfügungen und Befehle.
Des weiteren ist Herr Matthias Baaß ab sofort bis zum Aschermittwoch als mein 1. Sekretär tätig.
Da Viernheim zum dritten Mal hintereinander einen ausgeglichenen Haushalt präsentierte, darf nun der Landesschutzschirm verlassen werden.
In der Hoffnung, dass auch im nächsten Jahr, trotz anstehender größerer Bauvorhaben, ordentlich gehaushaltet wird, können wir die Verantwortung für die Stadtkasse in den behördlichen Händen belassen.
§ 2. Im Jahre 1999 hat man sich das erste Mal mit der Sanierung und Erweiterung des Rathauses befasst. Ja !! Im letzten Jahr hatte dieses Projekt 20-jähriges Jubiläum!
Damals hat man sich in sogenannten Workshops „Strukturwandel Innenstadt“ mit den verschiedenen Möglichkeiten, wie Sanierung und Ausbau oder komplett Abriss des Rathauses und Erbauung an anderer Stelle befasst.
Wie wir heute sehen sind die Planungen noch nicht abgeschlossen. Es muss ja auch jedes Detail durchdacht werden. Wer will schon ein Desaster erleben, wie das Projekt „BER -Flughafen Berlin“?
Meine Anweisung lautet: „Legt endlich los, bevor das Rathaus in sich zusammenfällt!“
§ 3. Seit dem 01.August 2019 ist Herr Bastian Kempf Stadtrat von Viernheim.
Wir, der Karnevalverein Club der Gemütlichen, wünschen Herrn Kempf für sein Amt viel Erfolg, Gesundheit und Schaffenskraft.
Als Narren würden wir es dennoch begrüßen, wenn er, wie schon sein Vorgänger im Amt, für den ein oder anderen Bolzen sorgen könnte, um somit das Verfassen der künftigen Regierungserklärungen zu erleichtern.
§ 4. Die Ampelanlage im Kreuzungsbereich Berliner Ring / Karl-Marx- Straße / RNV-Schienen ist seit Monaten außer Betrieb.
Wir wissen, dass dies nicht in der Verantwortung der Stadt Viernheim liegt.
Es nervt trotzdem!
Ich weiße deshalb an, dass in diesem Kreuzungsbereich der Verkehr manuell geregelt wird. Hierfür ist der 11er Rat der Großen 3 im Schichtbetrieb rund um die Uhr einzusetzen. Die zu erwartenden personellen Ausfälle, durch Verlust der Feinmotorik, in der heißen Phase der Fastnacht, besonders zwischen dem schmutzigen Donnerstag und Aschermittwoch, sind durch Personal aus der Ehrengarde abzudecken!
§ 5. Die Saarlandstraße:
Sie war schon in der Vergangenheit Thema in den Paragrafen des CdG. Sie sollte eigentlich als Teststrecke für die Automobilindustrie erhalten bleiben.
Jetzt hat man sich doch für eine Sanierung entschieden. Aber was für ein Aufschrei: 30 Parkplätze sollen durch die Sanierung wegfallen. Nun soll das Konzept überarbeitet bzw. angepasst werden. Mehr Radwege, mehr Parkplätze, mehr Grün? Alles geht nicht!
Ich ordne an, dass das neu überarbeitete Konzept alle Beteiligten mit einbindet. Aber ohne Kompromisse wird es nicht gehen. Immerhin ist die Saarlandstraße auch eine Durchgangsstraße zur Ortsumgehung-West.
Denn wie heißt es in einem Sprichwort: „Allen Leuten recht getan ist eine Kunst, die niemand kann.“
§ 6. Immer mehr Viernheimer nutzen zur Fortbewegung innerhalb Viernheims bzw. im näheren Umland das Fahrrad. Das ist nicht nur aus ökologischen Gründen sehr lobenswert.
Es ist aber auch nicht untertrieben, wenn der Amtsleiter des Amtes für öffentliche Sicherheit und Ordnung, Volker Klein, das Verhalten vieler Fahrradfahrer in Viernheim als lebensgefährlich bezeichnet. Dabei ist nicht nur eine funktionierende Technik am Fahrrad wichtig, sondern auch eine gewisse Disziplin und die Einhaltung der StVO.
Manche Zeitgenossen scheinen nicht nur das Licht an ihrem Fahrrad, sondern auch das Gehirn ausgeschaltet zu haben, wenn sie mit ihrem Gefährt unterwegs sind. Hier ist nicht nur die Polizei bzw. das Ordnungsamt gefragt, viel mehr sollte im Elternhaus, in Schulen, und nicht nur in Grundschulen, aber auch in Vereinen erzieherisch auf die fahrradfahrenden Verkehrsteilnehmer eingewirkt werden.
§ 7. In den letzten Monaten hat sich kein Begriff so stark entwickelt wie der Begriff „Nachhaltigkeit“.
Was ist eigentlich Nachhaltigkeit?
Wenn man nachforscht landet man irgendwann im 17. Jahrhundert. Damals wurde der Begriff Nachhaltigkeit auf die Waldwirtschaft übertragen. In einem Wald sollte nur so viel abgeholzt werden, wie der Wald in absehbarer Zeit auf natürliche Weise regenerieren kann.
Man könnte aber auch sagen, dass nur so viel Geld ausgegeben werden sollte, wie in absehbarer Zeit erwirtschaftet wird. Sieht man die Schuldenberge in diesem Land, bei Bund, Ländern und Kommunen, dann hat das nicht viel mit Nachhaltigkeit zu tun.
Es ist aber höchste Zeit nachhaltig zu handeln! Denn wie heißt es im Brundtland-Bericht der UN aus dem Jahre 1987
„Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die gewährt, dass künftige Generationen nicht schlechter gestellt sind, ihre Bedürfnisse zu befriedigen als gegenwärtig lebende“.
§ 8. „Marienkirche vor neuer Nutzung!
Kindergarten im Gespräch!“
Nach dieser Nachricht musste ich erst mal auf den Kalender schauen, aber es war nicht der 1. April. Ich denke hier schießen die Spekulationen, wie so oft, weit über das Ziel hinaus.
Eine KiTa in einem denkmalgeschützten katholischen Gotteshaus, das ist schon visionäres Denken.
Warten wir auf die nächsten Schlagzeilen.
„St. Michael – Neues Vereinsheim der Großen 3“ oder
„St. Hildegard wird Viernheims Veranstaltungshaus die Brundtland-Philharmonie!“
Ich würde das Bürgerhaus sehr vermissen!
§ 9. Die Situation für alle Hallensportler Viernheims hat sich in den letzten Wochen extrem verschärft. Die Rudolf-Harbig-Halle ist wegen Bauschäden gesperrt, die Waldsporthalle wird saniert und die Sporthalle der AMS ist nach einem Wasserschaden noch nicht nutzbar.
Für eine sportbegeisterte Stadt wie Viernheim mit Mannschaften, die seit kurzem durch den SRC auch in die Bundesliga vertreten sind, ein unzumutbarer Zustand!
Ich weiße alle Verantwortlichen an, mit Nachdruck an einer Entschärfung dieser Situation zu arbeiten.
Oder! – St. Michael wird doch nicht das Vereinsheim der Großen 3, sondern Viernheims neue Multifunktions-Sporthalle.
§ 10. Viernheims Vereinslandschaft befindet sich im Wandel. Vereine verschwinden, wie zum Beispiel der Volkschor oder der Harmonika-Club. Andere Vereine kämpfen um jedes Mitglied und ihren Erhalt. Einige Vereine arbeiten bei Groß- Veranstaltungen zusammen, weil sie alleine den Aufwand nicht mehr bewältigen könnten. Vielen Vereinen fehlt es an Nachwuchs. Die 2 großen Sportvereine unserer Stadt, die Amicitia und der TSV haben sich bereits 2008 als TSV Amicitia zusammengeschlossen.
Nun bahnt sich ein weiterer Zusammenschluss an. Die Herolde, das Stadtorchester, früher Kolping-Kapelle, und das Musik-Corps der freiwilligen Feuerwehr werden demnächst als „ Musik³ “ gemeinsam den musikalischen Weg bestreiten. Dazu herzlichen Glückwunsch! Bleibt doch so die Blasmusik in Viernheim erhalten. Auch wir Fastnachter sind darüber sehr erfreut, sind die Musiker doch treue Begleiter unserer Veranstaltungen, und werden es hoffentlich auch bleiben. Dies sollte ein positives Signal für alle Vereine sein, gemeinsame Interessen zu bündeln und gewisse Wege gemeinsam zu gehen.
§ 11. Seit über 100 Jahren besteht der Club der Gemütlichen in Viernheim. Seit nun mehr als 66 Jahren hat unser Verein aktive Tanzgarden, denen wir in dieser Kampagne unseren Orden gewidmet haben.
Wir sind stolz auf das erreichte, kann man doch sagen, wir haben die letzten Jahre nachhaltig gearbeitet.
Aber was wären wir Fastnachter ohne Euch! Ohne Euch als Publikum, unsere Gäste und Unterstützer wäre das alles nicht möglich!
Deshalb rufe ich Ihnen heute zu, feiern sie mit uns unsere Viernheimer Fastnacht, besuchen sie unsere Veranstaltungen, unterstützen Sie den Viernheimer Fastnachtsumzug, lassen sie mit uns den Alltag und die Sorgen eine Weile nicht so wichtig erscheinen.
Angeordnet und verkündet im Ratsaal der Stadt Viernheim am Januar 2020
Melanie I. von Feuer und Flamme
A-HOI