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Caritasdirektor Winfried Hoffmann, Claudia Dewald-Haas und Caritasdirektorin Stefanie Rhein.
Foto: Caritas

Viernheim (Caritas) – Einmal im Jahr trifft sich der Vorstand mit Pressevertreter*innen in verschiedenen zum Verbandsgebiet gehörenden Städten. Den Auftakt machte Viernheim. Mit beim Gespräch dabei war auch die Leiterin des ambulanten Pflegedienstes in Viernheim, Claudia Dewald-Haas. Der Personalmangel und seine Folgen waren an diesem Tag das Hauptthema.

 

Zurzeit herrscht im ambulanten Pflegedienst Aufnahmestopp. Auch wenn es sie und die Kolleg*innen zerreiße, wenn sie am Telefon den Wunsch nach einer Neuaufnahme ablehnen müssen, so könne der stets steigende Bedarf in der Bevölkerung aufgrund des Personalmangels nicht mehr erfüllt werden. „Wir sind immer am Schauen, wie wir die Arbeit optimieren können, um die Versorgung zu gewährleisten“, so die Leiterin des Pflegedienstes.  Die Mitarbeitenden geben alle ihr Bestes, doch das allein reiche schon lange nicht mehr aus. „Es deprimiert, wenn es in den Heimen keine freien Kurzzeitpflegeplätze mehr gibt, die Situation in den Krankenhäusern schwierig ist und sich die Probleme wie ein roter Faden bis hin zu den Fachärzt*innen zieht, die nicht zu den Patient*innen nach Hause kommen können und lange Wartezeiten für Termine haben. Ich finde das alles hoch dramatisch.“

 

Der Vorstand sieht den Fachmangel auch in anderen Berufsbranchen, die für die Beratung hilfesuchender Menschen dringend benötigt werden. Man versuche, mittels Veränderung in der Kultur des Verbandes gegenzusteuern. Bei der Bezahlung gehe der Verband zum Beispiel bis an die Grenzen des Möglichen. „Um die Inflationsausgleichsprämie in voller Höhe auszubezahlen, müssen wir mit 2,2 Millionen Euro in Vorlage treten und das Geld aus der Rücklage entnehmen. Noch ist nicht sicher, ob wir die Summe von den Geldgebern erstattet bekommen“, so Caritasdirektor Winfried Hoffmann.

 

Gemeinsam mit den Leitungen werde überlegt, was über Geld hinaus angeboten werden könne, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein. Zusätzliche Benefits wie Jobrad aber auch Fortbildungen oder neue Arbeitszeitmodelle wie Familienarbeitsplätze oder Arbeitsverträge mit Fachkräften, die nur am Wochenende arbeiten. Aber auch da komme man schnell an die Grenzen. Richtig bedrohlich wirke da die Ankündigung, dass 2030 bis zu 500.000 Pflegekräfte fehlen sollen.

 

Es brauche andere Rahmenbedingungen, die durch die Politik geschaffen werden müssen. Die Caritas will sich Verhör schaffen und nicht aufhören, auf die Probleme der Zeit hinzuweisen. „Der Beratungsbedarf steigt in allen Bereichen, Menschen suchen Unterstützung und Rat, mitunter weil auch die bürokratischen Hürden immer

 

 

 

 

 

weiter steigen“, so die Caritasdirektorin. „Wir sind oft am Ende dieser Mangelverwaltung, doch auch wir sind an unseren Grenzen!“

 

Kontakt:

 

Ambulanter Pflegedienst

Jägerstraße 18, 68519 Viernheim, Tel. 06204 9126-74

 

► Allgemeine Lebensberatung

► Schwangerschaftsberatung

► Schuldnerberatung (Jobcenter)

► Migrationsdienst

Weinheimerstraße 44, 68519 Viernheim, Tel. 06204 9296-220

 

 

Kinder- und Jugendhilfe

Haus des Lebens

Kirschenstraße 52, 68519 Viernheim, Tel. 06204 9117309

 

Gemeindepsychiatrisches Zentrum

► Psychosoziale Kontaktund Beratungsstelle

► Betreutes Wohnen für psychisch erkrankte Menschen

► Tagesstätte

► Betreutes Wohnen für suchtkranke Menschen

Kettelerstraße 2, 68519 Viernheim, Tel. 06204 92964-0

 

 

► Krisendienst Südhessen, Tel. 06151 501236-0

 

► Psychosoziales Zentrum für Geflüchtete, Südhessen, Tel. 06151 5002860