Schilder Fahrradstraße und Anlieger frei wie in der Hofmannstraße
Diese Beschilderung bedeutet „Durchfahrt verboten“. Zuwiderhandlungen führen zu einem Bußgeld von 25 Euro.
Schilder Fahrradstraße und Anlieger frei wie in der Hofmannstraße
Diese Beschilderung bedeutet „Durchfahrt verboten“. Zuwiderhandlungen führen zu einem Bußgeld von 25 Euro.
Foto: BUND Viernheim

Viernheim (Bund Viernheim) – Derzeit waren wir alle in Viernheim wieder aufgerufen zum Stadtradeln. Eine Werbeaktion für ein leistungsfähiges, wichtiges und umweltfreundliches Verkehrsmittel Um ihm besser zu seinem Recht zu verhelfen, braucht es aber nicht nur Werbung & Worte. Es muss auch die passende Infrastruktur ausgebaut werden. Verkehrsexperten fordern mehr Ausgaben hierfür Und es bewegt sich auch etwas: In Viernheim und Umgebung. Der neue Radweg entlang der Landstraße bis Hüttenfeld, Planungen für den Radschnellweg Mannheim-Viernheim-Weinheim (auf Mannheimer Seite bereits in Bau, Viernheim plant noch) und in Richtung Muckensturm. Das gibt Hoffnung auf bessere Zeiten fürs Radeln in und außerhalb der Stadt

Über ein Jahr ist es her, dass die Hofmannstraße als Fahrradstraße ausgewiesen wurde. Wichtig, denn sie ist die Hauptverbindung zwischen Innenstadt und der Oststadt mit den großen Schulen und Kindergärten. Dort hat man Vorfahrt könnte zügig und sicher vorankommen. Und auch sehr viele sind hier auf dem Rad unterwegs. Das Angebot wird gut angenommen. Auch kleine Kinder machen hier ihre ersten Erfahrungen mit dem Radfahren. Nicht nur auf dem Weg zum Kindergarten sind sie auf der Fahrbahn unterwegs. Die Gehwege, die sie in anderen Straßen benutzen müssen, sind hier meist ohnehin zu schmal oder, wie leider vielerorts, zugeparkt. Bordabsenkungen fehlen ebenso. Eine Fahrradstraße ist ja auch quasi ein Radweg, nur eben in Fahrbahn und Gehweg geteilt. Also kann man sich hier eigentlich sicher fühlen. Die Straße ist hier als Anliegerstraße ausgewiesen – heißt also: Durchfahrt verboten!

Leider wird dieser spezielle Radweg von vielen Autofahrern missbräuchlich als Durchfahrt benutzt. Sie wissen entweder nichts von der Straßenverkehrsordnung oder ignorieren diese einfach. Zudem wird von vielen die Straßenfläche als willkommener Parkplatz falsch benutzt. Nach unseren Beobachtungen sind hier Hunderte illegal unterwegs. Kontrollen fanden unseres Wissens bisher zu keinem Zeitpunkt statt. Was wäre, wenn auf der Autobahn illegal so viele Radfahrer unterwegs wären, wie PKW in der Fahrradstraße? Es geht um die Durchsetzung der Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer und um deren Rechte im Verkehr. Welchen Sinn macht es Geld für Wege, Schilder und Markierungen auszugeben, wenn man deren Einhaltung nicht kontrolliert?

Der BUND begrüßt diese Sicherung der Radwege und bei Erfolg, kann diese Ausschilderung auch auf weitere Radstraßen in Viernheim angewendet werden. Denn einheitliche Regeln erleichtern deren Einhaltung überall. Zunächst wäre es angebracht, über die Bedeutung der Ausschilderung öffentlich zu informieren. Danach sind regelmäßige und punktuelle Kontrollen durchaus angebracht.