Eheleute Weigand über ihren Weg zur eigenen Photovoltaik-Anlage

Sie haben sich bewusst dafür entschieden: Eheleute Irmgard und Kurt Weigand mit der PV-Anlage auf ihrem Hausdach.
Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Kürzlich wurde von der Stadtverwaltung Viernheim die aktuelle CO2-Bilanz vorgelegt. Sehr erfreulich ist die darin dokumentierte Reduktion um 22,1 Prozent von 2016 bis 2022. Das ist besser als der Bundesdurchschnitt, der bei 16 Prozent liegt. Damit gilt: Eigenes Handeln vor Ort wirkt. In einer kleinen Serie wird das Brundtlandbüro anhand von Beispielen zeigen, mit welchen Maßnahmen die nächsten Schritte zur weiteren CO2-Reduktion gelingen können. Dabei werden die Themen Photovoltaik, Wärmepumpe und Wärmeschutz beleuchtet. Akteure sind Gewerbetreibende, die Kirche, die Stadt und die Stadtwerke Viernheim GmbH sowie Privatpersonen. Heute blicken die Eheleute Irmgard und Kurt Weigand auf ihren Entscheidungsweg zur eigenen Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) zurück.

 

Photovoltaik ist derzeit die einzige Möglichkeit, in Viernheim regenerativ Strom zu erzeugen – dezentral, einfach und mit bewährter Technik. Mehr als 1.000 lokale Anlagen mit einer Leistung von 18.000 Kilowatt und zusätzlich über 250 Balkonmodule erzeugen heute bereits 15 Prozent des Viernheimer Stroms. Das Potenzial ist noch riesig, besonders auf einer Vielzahl von kleineren Gebäuden.

 

Seit September 2023 ist eine 9 Kilowatt-Anlage mit einem kleinen Speicher beim Ehepaar Irmgard und Kurt Weigand in der Bensheimer Straße in Betrieb. „Wir hatten schon ein Balkonmodul bestellt und uns dann doch für eine große PV-Anlage auf unserem Hausdach entschieden. Die vereinfachten steuerlichen Möglichkeiten und der Wegfall der

 

Mehrwertsteuer waren ein zusätzlicher ein Anreiz“, sagt Irmgard Weigand „aber der Umweltaspekt war uns noch wichtiger und hat letztlich den Ausschlag gegeben“.

 

„So wirklich amortisieren wird sich die Anlage für uns nicht mehr“, sagt Kurt Weigand mit einem Lachen. „Dafür sind wir schon zu alt. Aber es macht mir Spaß, meinen eigenen Strom zu erzeugen und jetzt fängt ja die richtig gute Zeit an. Das kann ich auf meiner App verfolgen: An sonnigen Tagen ernte ich bis zu 50 Kilowattstunden. 12 davon brauche ich selbst, den Rest speise ich ein. Schade, dass es dafür nur gut 8 Cent gibt. Eigentlich hätte ich quasi auch eine Tankstelle auf dem Dach, die ein E-Auto laden könnte, aber mein Auto ist noch gut in Schuss.“

 

In der Entscheidungsphase erhielt das Ehepaar viele wertvolle Tipps von Peter Holzschuh von der BürgerSolarBeratung. „Er hat uns genau erklärt, wie so eine Anlage funktioniert und was alles zu beachten ist“, sind die beiden dankbar für die hilfreiche Unterstützung. Auf seinen Rat hin haben sie sich auch gleich einen Taubenschutz mitbestellt. „Die Montage der Anlage war völlig problemlos und in zwei Tagen erledigt“, freut sich das Ehepaar.

 

„Wenn ich es noch mal entscheiden könnte, hätte ich schon viel früher eine PV-Anlage gekauft“, bemerkt Herr Weigand schmunzelnd.

 

Die Schritte zur eigenen Anlage

Interessierte können sich einen ersten Eindruck, ob das Dach für eine PV-Anlage geeignet ist, über das das hessische Solarkataster verschaffen unter https://www.gpm-webgis-12.de/geoapp/frames/index_ext2.php?gui_id=hessen_sod_03. Eine kostenlose Erstberatung vor Ort kann über das Brundtlandbüro (Telefon: 06204-988 222) durch die BürgerSolarBeratung erfolgen oder direkt über einen Fachbetrieb. Im nächsten Schritt gilt es dann, Angebote einzuholen und den Betrieb des Vertrauens zu beauftragen.

 

Gut zu wissen

Für private PV-Anlagen bis 30 Kilowatt fallen keine Steuern mehr an. Keine Mehrwertsteuer auf den Kaufpreis, keine Umsatzsteuer auf den selbst genutzten Strom. Die Einspeisevergütung für den nicht selbst verbrauchten Strom beträgt 8,1 Cent pro Kilowattstunde. Der Wert des selbst verbrauchten Stroms entspricht dem eigenen Strompreis. Das Dach muss statisch geprüft und gegebenenfalls vor der Installation saniert werden. Die Anlagen werden in der Regel für 30 Jahre geplant und müssen bei den Stadtwerken Viernheim GmbH und beim Marktstammdatenregister angemeldet werden.

 

Weitere Informationen finden Interessierte auf der städtischen Homepage unter https://www.viernheim.de/brundtlandbuero.