Südhessen: Bilanz der Motorradsaison 2019-Deutlich weniger Tote, Verletzte und weniger Lärm – Kontrollen und Prävention zeigen Wirkung
Südhessen (ots/Polizeipräsidium Südhessen) – Deutlich weniger getötete und verletzte Motorradfahrer als im Jahr 2018 lautet die wichtigste Botschaft nach Ende der Motorradsaison 2019 im Bereich des Polizeipräsidiums Südhessen. Während der diesjährigen Saison wurden 68 Biker mit Motorrädern über 125 ccm Hubraum schwer- und 171 leicht verletzt. Fünf Menschen verloren bei Verkehrsunfällen ihr Leben. Im Jahr 2018 gab es 103 Schwerverletzte, 212 Leichtverletzte sowie 19 getötete Motorradfahrer. Ereigneten sich im Jahr 2018 noch insgesamt 448 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Motorradfahrern in Südhessen, sind es nach aktuellem Stand bislang 364 Unfälle. Die überwiegende Anzahl der Motorradfans war verantwortungsvoll und vernünftig auf den Strecken in Südhessen unterwegs.
Polizeipräsident Bernhard Lammel sagte in diesem Zusammenhang: „Ich freue mich sehr über die deutlich gesunkenen Unfallzahlen und den Rückgang der oftmals damit verbundenen gravierenden Folgen. Unsere intensiven Kontrollen und die vielfältigen Präventionsmaßnahmen haben Wirkung gezeigt.“ Die Zahlen belegen auch, dass sich die allermeisten Motorradfahrer an die Regeln halten. „Jeder verunglückte Motorradfahrer ist aber immer noch einer zu viel. Die Polizei wird daher mit der intensiven Kontrolltätigkeit auch im kommenden Jahr fortfahren. Nach der Saison, ist vor der Saison“, so Lammel. Insgesamt kontrollierten die Ordnungshüter rund 3200 Motorräder und damit fast 2000 mehr als im letzten Jahr. Immerhin 52 Fahrern drohen wegen erheblicher Geschwindigkeitsüberschreitungen Fahrverbote.
21 Motorräder stellte die Polizei bei den Kontrollen an Ort und Stelle sicher, weil Manipulationen an den Auspuffanlagen bemerkt wurden. Bei insgesamt 57 Maschinen war aufgrund unzulässiger Veränderungen die Betriebserlaubnis erloschen. Ein besonderes Augenmerk legten die Ordnungshüter auf vermeidbaren Lärm, den unvernünftige Motorradfahrer verursachen und der Anwohner zunehmend stört. Für viel zu laute Maschinen mit ausgebauten DB-Killern, war die Fahrt an den Kontrollstellen beendet. Die Motorräder wurden von der Polizei konsequent aus dem Verkehr gezogen.
Polizeipräsident Lammel dazu: „Die positive Resonanz aus vielen Teilen der Bevölkerung, die eine deutliche Verbesserung der Lärmproblematik beschreiben, sind Ansporn für uns, weiterhin den Fokus auf diese Thematik zu richten.“
Zudem ist die Polizei fester Bestandteil der gemeinsamen Arbeitsgruppe der Kommunen im Odenwald und der Straßenverkehrsbehörde des Odenwaldkreises, die sich die Bekämpfung des Motorradlärms auf die Fahnen geschrieben hat.
Einen Appell richtet die Polizei aber auch an die Autofahrer: „Achten Sie insbesondere an Kreuzungen und Einmündungen unbedingt auf Motorradfahrer!“ Biker gehören zu den schwächeren Verkehrsteilnehmern im Straßenverkehr. Sie haben weder Lenkradairbag noch Knautschzone. Jeder kleine Fehler der Wagenlenker könnte für sie schlimme Folgen haben! Motorradfahrer haben eine deutlich kleinere Silhouette, insbesondere bei schwierigen Licht- oder Wetterverhältnissen kann das gefährlich sein. Aus der Entfernung ist ein Kleinkraftrad auch nicht immer von einer schweren Maschine zu unterscheiden. Die Geschwindigkeit wird deshalb häufig unterschätzt. Zudem ist der Bremsweg bei Bikern in der Praxis meist länger als gedacht.