Betonbrachen? Das sind betonierte oder geteerte Flächen, die keinerlei Zweck (mehr) erfüllen. Sie finden sich in Viernheim zuhauf. Ein einprägsames Beispiel ist die Einmündung Heppenheimer-/Weinheimerstraße. Bereits dargestellt hatte das Bürgernetzwerk Begrünungen auf den „versteinerten“ Apostelplatz, die diesen Platz auch besser strukturieren würde für Radfahrer, Fußgänger und Gäste der dortigen Gastronomie.

Dem Klimawandel mit Hitze und Trockenheit als dessen maßgebliche Folge wirkt jeder entsiegelte und begrünte Quadratmeter entgegen. Bei vielen aufgelassenen versiegelten Flächen kommen stadtweit durchaus beträchtliche Flächenanteile hierfür in Betracht. Eine Bestandsaufnahme würde hierüber Klarheit schaffen. Beton und Teer sind wissenschaftlich betrachtet außerordentlich gute Wärmespeicher. Wer an einem Hochsommertag eine sonnenbeschienene Beton- oder Teerfläche berührt hat, weiß dies. Nachtsüber geben diese Flächen wie auch Hauswände die Hitze an die Luft ab und tragen so zur nächtlichen Hitze und Tropennächten bei.

Begrünung bewirkt Verschattung, Verdunstung, Versickerung – allesamt ökologisch sinnvoll. Zudem würde Begrünung auch die Areale optisch aufwerten. Bei Ortseinmündungen könnten Baum“tore“ und Grünflächen den verkehrsberuhigten Charakter signalisieren. Schließlich ist das Ziel stadtweit Tempo 30 einzuführen noch immer aktuell in der Diskussion.

Neben den vielen kleinen Flächen für Entsiegelungen hat das Bürgernetzwerk vor allem große Parkplätze im Visier wie am Rhein-Neckar-Zentrum (RNZ). Hier ließe sich wegen der bestehenden Parknutzung zwar wenig entsiegeln, dafür aber viel überdachen. Aufgeständerte PV-Anlagen oder begrünte Dächern würden durch Verschattung die bodennahe Hitzeabstrahlung deutlich vermindern. Alte Gutachten nennen an heißen Sommertagen Temperaturunterschiede von bis zu 10 Grad zwischen RNZ-Parkplatz und angrenzenden Wohngebieten an der Mannheimer Straße. Für eine sachliche Entscheidung über mögliche Entsiegelungen im Stadtgebiet fordert das Bürgernetzwerk eine bessere Datenbasis durch eine Bestandsaufnahme der betroffenen Flächen, ein Klimagutachten zur örtlichen Temperaturverteilung und zum Luftaustausch.

 

Bürgernetzwerk Viernheim