Drei Auszeichnungen für die Chemie- und Umwelt-AG der Alexander-von-Humboldt-Schule
Erfolge beim BundesUmweltWettbewerb 2024/2025: Schülerinnen und Schüler überzeugen mit Projekten zu Bodenverbesserung, Wasserreinigung und Energieeinsparung

Viernheim (AvH) – Mit gleich drei Auszeichnungen kehrte die Chemie- und Umwelt-AG der Alexander-von-Humboldt-Schule (AvH) unter Leitung von Herrn Dr. Friedel vom diesjährigen BundesUmweltWettbewerb (BUW) 2024/2025 zurück. Unter dem Motto „Vom Wissen zum nachhaltigen Handeln“ werden beim BUW jährlich Projekte prämiert, die wissenschaftlich fundierte und zugleich praxisnahe Beiträge zum Umweltschutz leisten. Die Wettbewerbsrunde wird vom Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN) der Universität Kiel ausgerichtet.
Bereits seit mehreren Jahren beteiligt sich die Chemie-AG der AvH erfolgreich an dem bundesweiten Wettbewerb. In diesem Jahr überzeugten die Schülerinnen und Schüler mit drei sehr unterschiedlichen Forschungsvorhaben, die alle mit einer Auszeichnung prämiert wurden.
Kaffeesatz als Bodenverbesserer
Die jetzigen Achtklässler Luke Schultz und Bastian Schmitt widmeten sich in ihrem Projekt der Frage, ob sich der Rückstand im Kaffeefilter als natürlicher Bodenverbesserer eignet. In umfangreichen Versuchsreihen verglichen sie bodenphysikalische Parameter wie Wasserspeicherfähigkeit, Porenvolumen und Durchlaufgeschwindigkeit bei verschiedenen Substraten.
Das Ergebnis: Frischer Kaffeesatz kann die Struktur und Wasserhaltefähigkeit nährstoffarmer Böden deutlich verbessern. Die Jury würdigte das Projekt und verlieh den jungen Forschern einen Anerkennungspreis. Eine Fortführung der Untersuchungen, insbesondere unter biologischen Gesichtspunkten, ist bereits geplant.
Bakterien gegen Nitrat im Grundwasser
Das zweite ausgezeichnete Projekt stammt von den Oberstufenschülerinnen und -schülern Mary Werner, Maksymilian Koziarski und Marko Zoranovic sowie dem Abiturienten Luca Biereth, die ein Konzept zur Entfernung von Nitrat aus Grund- und Trinkwasser entwickelten. Ihre Idee: der Einsatz des Bakteriums Paracoccus denitrificans, das umweltschädliches Nitrat in harmlosen Stickstoff umwandeln kann.
Diese Bakterien lassen sich in (Nitrat-durchlässigen) Dialysier-Schläuchen leicht von der Umwelt separieren.
Unterstützt wurde das Team von den Biochemie-Professoren Prof. em. B. Ludwig und Prof. V. Zickermann (J. W. Goethe-Universität Frankfurt) sowie durch Fördermittel der BASF-Schulförderung und des Fördervereins der AvH. Auch dieses Projekt wurde mit einem Anerkennungspreis bedacht. Eine Fortsetzung mit alternativen, chemischen Verfahren zur Nitratentfernung ist in Planung.
Wärmepumpen an der Alexander-von-Humboldt-Schule?
Im dritten Projekt untersuchten dieselben Oberstufenschülerinnen und -schüler das Energieeinsparpotenzial moderner Wärmepumpensysteme an ihrer eigenen Schule. Aufbauend auf früheren Jugend-forscht-Arbeiten analysierte die Gruppe verschiedene technische und wirtschaftliche Szenarien – von theoretischen Berechnungen mit der Carnot-Formel bis zu praktischen Messungen an einem Modell.
Das Ergebnis fiel differenziert aus: Während eine nachträgliche Umrüstung bestehender Gebäude nur begrenzte Einsparpotenziale bietet, zeigte sich der komplette Neubau (wie aktuell geplant) mit moderner Luft-Luft-Wärmepumpe und Niedertemperaturheizung als sehr sinnvolle Lösung. Für diese fundierte Analyse erhielten das Team ebenfalls einen Anerkennungspreis. Unterstützt wurde das Projekt von der RÜTGERS-Stiftung sowie dem Physiker Luca Meier (Karolinska-Institut, Schweden).
Diese Projekt wurde ebenfalls mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet und die Jury empfiehlt, das Thema weiter zu bearbeiten.
Wissenschaft trifft Engagement
Alle drei Projekte wurden im Rahmen des Tags der offenen Tür und der Projektwoche der Schule vorgestellt und stießen auf großes Interesse. Mit ihren Arbeiten zeigen die Schülerinnen und Schüler eindrucksvoll, wie naturwissenschaftliches Lernen und praktischer Umweltschutz Hand in Hand gehen können.
Die Chemie- und Umwelt-AG der Alexander-von-Humboldt-Schule unter der Leitung von Herrn Dr. Friedel möchte mit ihren Erfolgen auch andere Schülerinnen und Schüler ermutigen, sich aktiv für nachhaltige Themen zu engagieren.


