Falken Bergstraße ringen sich vor 200 Fans auf Platz zwei – Starke Teamleistung beim 21:10 gegen Reilingen-Hockenheim II

Foto: SRC
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Viernheim (SRC) – Die Schulsporthalle Sulzbach bebte am Samstagabend. Rund 200 Zuschauer sorgten für eine energiegeladene und gleichzeitig faire Atmosphäre – genau der Rahmen, den ein intensiver Oberliga-Abend in Nordbaden braucht. Schon beim Abwiegen und der Bekanntgabe der Paarungen war den Verantwortlichen beider Teams klar: Das wird ein echtes 50/50-Ding. Keiner ging als klarer Favorit auf die Matte. Beide Mannschaften traten mit ausgeglichenen Aufstellungen an, und viele rechneten mit einem bis zur letzten Sekunde offenen Duell.

 

Doch die Falken Bergstraße nutzten ihre Chancen konsequent. Mehrere Athleten wuchsen über sich hinaus und setzten wichtige Ausrufezeichen. Besonders Cedric Kriz und der erst 15-jährige Sascha Schwab zeigten bärenstarke Leistungen gegen anspruchsvolle Gegner – Momente, die den Kampf spürbar in Richtung der Falken kippen ließen.

 

Geleitet wurde die Begegnung von Kampfrichter Wolfgang Spänle, der die vielen Aktionen ruhig, klar und absolut souverän bewertete.

 

Der Kampfverlauf

 

Zum Auftakt gab es ein ungleiches Duell bis 57 Kilogramm. Tyler Wiegand, aus der eigenen Jugend hochgezogen, um Adrian Airich zu ersetzen, musste sich dem stark und physisch auftretenden Kyrylo Martidi stellen. Der Gastringer setzte sofort entschlossene Aktionen in Stand und Boden und gewann früh technisch überlegen. Für Wiegand eine wichtige Erfahrung – und vom Publikum gab es trotzdem aufmunternden Applaus.

 

Im Schwergewicht sorgte dann Simon Schmider für die erste deutliche Falken-Antwort. Mit einem 10:2-Punktsieg über Marco Liebgott stellte er seine Routine und Ausdauer unter Beweis. Schmider arbeitete sauber, hielt das Tempo hoch und ließ seinen Gegner nie wirklich ins Geschehen kommen.

 

Anschließend rückte Nils Gerber in der 61-Kilo-Klasse in den Fokus – kurzfristig für den verletzten Frederik Pufe eingesprungen. Gerber begann mutig, punktete früh und setzte einige gute Ansätze. Doch Christiano Liebzeit drehte den Kampf auf der Matte und gewann am Ende technisch überlegen. Trotz des deutlichen Ergebnisses zeigte Gerber Einsatzwillen, der im Team sichtbar geschätzt wurde.

 

Dann kam der erste große emotionale Moment des Abends: Sascha Schwab, gerade einmal 15 Jahre alt, traf im 98-Kilogramm-Limit auf den bundesligaerfahrenen Stiven Brandy Schäfer. Was nach einem schweren Prüfstein aussah, verwandelte Schwab eindrucksvoll in eine Demonstration seines Talents. Mit kraftvollen Drehern, konsequentem Nachsetzen und technisch sauberem Ringen siegte er mit 16:1 technisch überlegen. Die Halle tobte – ein Moment, der Schwab an diesem Abend klar zum Ringer des Abends machte.

 

In der Klasse bis 66 Kilogramm zeigte Pascal Hilkert anschließend seine ganze Routine. Gegen Vatslav Vashedskyi blieb er konzentriert, neutralisierte die Angriffsversuche seines Gegners und punktete im richtigen Moment. Sein 4:1-Punktsieg brachte die Falken mit viel Selbstbewusstsein in die Pause – Zwischenstand 9:8.

 

Falken dominieren nach der Pause

 

Nach der Pause zündeten die Falken endgültig den Turbo. Matthias Schmidt brauchte in der 86-Kilo-Klasse gerade einmal 61 Sekunden, um seinen Gegner Milos Muzdeka auf die Schultern zu legen. Eine Serie schneller technischer Aktionen und ein sauberer Wurf führten zum vorzeitigen Sieg – ein Auftritt, der die Stimmung in der Halle weiter anheizte.

 

Auch Magomed-Surkho Adaev überzeugte im 71-Kilo-Freistil vollständig. In einem intensiven Kampf gegen Finn Kai Schwalbe setzte er sich mit 10:3 durch und zeigte über sechs Minuten eine konzentrierte, zu keinem Moment gefährdete Leistung, geprägt von Dynamik und guter Beinarbeit.

 

Im Anschluss sorgte Florian Scheuer in der Klasse bis 80 Kilogramm für den nächsten schnellen Höhepunkt. Er kontrollierte seinen Gegner Ali Mohammadi von Beginn an und schulterte ihn nach nur 1:26 Minuten. Die Falken führten nun klar – ein Zeichen der mannschaftlichen Breite und Formstärke.

 

Dann war die Stunde von Cedric Robin Kriz gekommen. In der griechisch-römischen Klasse bis 75A Kilogramm lieferte er einen taktisch reifen und hochkonzentrierten Auftritt ab. Mit einem klaren 6:0-Punktsieg gegen Manolis Azoidis brachte er die Matte zum Beben. Kriz zeigte nicht nur Kraft, sondern auch großes technisches Verständnis – eine der Schlüsselvorstellungen des Abends.

 

Im letzten Kampf stellte sich Arkadiusz Böhm dem Freistilspezialisten Assan Buchheister. Böhm kämpfte beherzt, punktete mehrfach und hielt den Kampf offen, musste sich am Ende jedoch 2:7 geschlagen geben. Die Zuschauer honorierten seinen Einsatz mit großem Applaus, da es am Gesamtergebnis nichts mehr änderte.