SPD Viernheim zu Gast bei IMPULS – Inklusives Konzept und Zirkus Star trafen auf reges Interesse

Viernheim (SPD) – Am 8. Juli 2025 informierte sich die Arbeitsgruppe Bildung der SPD Viernheim über das Angebot von IMPULS mit Sitz in der Heidelberger Straße 74 in Viernheim und zeigte sich beeindruckt von dem breiten Leistungsspektrum für Menschen mit Hilfebedarf. IMPULS wurde im Jahr 2014 von der Erziehungswissenschaftlerin Franziska Hartmann und ihrem Ehemann Benjamin Hartmann gegründet und ist Träger verschiedener sozialer Dienstleistungen in der Metropolregion Rhein-Neckar. Zum Portfolio gehören Integrationsmaßnahmen im Kindergarten, Schulbegleitungen und Angebote der Familienhilfe ebenso wie Wohngruppen für Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Einschränkungen, teilweise mit Tendenzen zur Eigen- und Fremdgefährdung. „Im forensischen Arbeitsfeld“, so Franziska Hartmann, „kümmern wir uns um die Täter, das dient am Ende dem Opferschutz“.
Der SPD-Stadtverordnete Nils Burkhoff wollte wissen, welche Leistungen er als Viernheimer Bürger von IMPULS erhalten könne. IMPULS führt die meisten Aufgaben im direkten Auftrag der Jugend- und Sozialämter durch, die einen Hilfebedarf für eine Person festgestellt haben. Ergänzend werden ehrenamtlich tätige gesetzliche Betreuerinnen und Betreuer durch einen in diesem Jahr eigens gegründeten Betreuungsverein beraten.
In ihren Ausführungen legte Franziska Hartmann großen Wert auf den inklusiven Arbeitsansatz: „Wir sehen es als unsere Vision und unseren Auftrag, Menschen mit Hilfebedarf zu unterstützen und ihnen gleichzeitig eine Perspektive mitten in der Gesellschaft zu geben. Dabei setzen wir auf neue Ideen und außergewöhnliche Konzepte, um unseren Klientinnen und Klienten eine individuelle Unterstützung zu bieten.“
Ein gutes Beispiel ist der Zirkus Star, ein Mitmachzirkus für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, der im letzten Jahr gegründet wurde (Leitspruch: „Entdecke den Star in dir“). Franziska Hartmann, in Berlin-Kreuzberg geboren und aufgewachsen, war in Berliner Jugendhäusern und im Kinder- und Jugendzirkus Cabuwazi aktiv. Da es bei Einrichtungen dieser Art in unserer Region lange Wartelisten gibt, entstand die Idee für den Zirkus Star in Form eines Vereins. Das Angebot steht allen offen und erfreut sich großer Beliebtheit. Es gibt Gruppen für Akrobatik, Luftakrobatik und Mix für Kinder von 3 bis 6 Jahren, für 6- bis 12-Jährige und für Erwachsene. Die Trainerinnen und Trainer werden über einen Teilnahmebeitrag finanziert, die Übungsräume werden von IMPULS zur Verfügung gestellt. Mittlerweile besuchen Menschen mit und ohne Handicap das Angebot – alle tragen entsprechend ihrer Möglichkeiten etwas zum Gelingen bei.
Hier meldete sich der SPD-Stadtverordnete und Zirkuskenner Herbert Haas zu Wort: „Zirkus war schon immer sehr sozial.“ Er erinnerte an den berühmten Zirkusdirektor Adolf Althoff, der 1941 zusammen mit seiner Frau Maria die jüdische Artistin Irene Danner aufgenommen hatte. Danner stammte ebenfalls aus einer berühmten Zirkusfamilie. Gegen diese hatten die Nazis wegen ihrer Abstammung ein Berufsverbot verhängt. Im Circus Althoff durfte sie unter falschem Namen weiter auftreten, und später fanden weitere Familienmitglieder Unterschlupf im Zirkus-Ensemble.
Beim abschließenden Rundgang durch die Übungsräume schnupperten die SPD-Mitglieder Zirkusluft und übten sich im Umgang mit Diabolos, Drehtellern und Hanteln. Auf die Frage des Co-Vorsitzenden Peter Lichtenthäler nach einer Botschaft an die Politik antwortete Franziska Hartmann mit einem Wunsch: „Unser Zirkus benötigt Fördergelder für inklusives Arbeiten, damit Kinder, die keinen Beitrag zahlen können, unbürokratisch aufgenommen werden können. Unsere Gesellschaft braucht mehr Projekte, an denen alle Menschen teilhaben können, unabhängig von ihrer Herkunft, Biografie und individueller Leistungsfähigkeit – Zirkus kann hier viele Themen abdecken.“