Kaiserslautern (C.Wunderle) – Es hätte schon ein kleines Wunder geschehen müssen, um den Relegationsplatz 3 der 2. Fußballbundesliga noch erreichen zu können. Und wenn in der 7. Minute Ragnar Ache nach Flanke von Hanslik die hundertprozentige Chance zur Gästeführung hätte nicht liegen lassen, wer weiß, wie sich dann das Spiel entwickelt hätte. Am Ende des letzten Saisonspiels gingen die Roten Teufel im ausverkauften Kölner Stadion regelrecht unter – Köln dagegen feierte mit einem famosen Heimsieg unter Trainer Friedhelm Funkel nach einem Jahr Abstinenz den Rückkehr in die 1. Bundesliga.

Dass FCK-Torwart Julian Krahl mit Abstand bester Lautrer war, sagt schon vieles aus. In der 11. Minute und 13. Minute parierte er jeweils stark die Abschlüsse von Waldschmidt. Doch eine Minute später war er bei der Kölner Führung durch Martel chancenlos – Zimmer konnte zuvor die Flanke nicht verhindern und Elvedi und Heuer hatten im Luftkampf nur das Nachsehen. Eine scharfe Zimmer-Hereingabe in der 20. Minute konnte Hanslik nicht entscheidend aufs Tor bringen. Eine knappe halbe Stunde war gespielt, da klingelte es wieder im FCK-Tor.  Wieder war es Waldschmidt, der einen schnell vorgetragenen Angriff der Gastgeber sehenswert vollendete. Der FCK hatte immerhin die ein oder andere Torgelegenheit wie in der 38. Minute zu verzeichnen, als Ritter per Freistoß FC-Keeper Schwäbe zu einer Flugeinlage zwang oder in der 45. Minute durch einen Wekesser-Schuss.

Im Wissen, dass auch Elversberg auf Schalke in Führung lag, waren die Chancen des FCK zu Beginn der 2. Halbzeit, den 3. Platz noch erreichen zu können, so gut wie nicht mehr vorhanden. Es sollte eine dominant 2. Spielhälfte der Domstädter werden, in der von den Roten Teufeln Halbzeit keine einzige Torchance notiert werden konnte. Nach Kaloc-Foul an Waldschmidt in der 57. Minute konnte der fällige Elfmeter noch von Krahl pariert werden, aber ein echtes Aufbäumen gegen die Niederlage war nicht zu verzeichnen. Nach 76 Minuten dann die endgültige Entscheidung – ein Schuss von Waldschmidt wurde von Elvedi abgefälscht, Kainz agierte schneller als Lauterns Ronstadt und drückte das Leder zum 3:0 über die Linie. Der eingewechselte Mark Uth, der seinen letzten Karriere-Einsatz bestritt, sorgte in der 87. Minute mit einem platzierten Schuss für den 4:0-Endstand.

Während Köln ausgelassen die Rückkehr in die 1. Bundesliga feierte, steht für den FCK- trotz der 0:4-Klatsche -nach einer sorgenfreien und immer noch positiven Saison ein 7. Tabellenplatz zu Buche. Am 27. Spieltag standen die Pfälzer sogar auf Rang 3, wodurch viele Fans und Funktionäre von höheren Saisonzielen träumten. Zu oft aber ließen die Roten Teufel sogenannte „Big points“ liegen, als die Chance da war, sich vom Verfolgerfeld etwas abzusetzen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass gerade in der Hinrunde und zu Beginn der Rückrunde viele Partien knapp zugunsten des FCK ausgingen und das sogenannte Momentum auf Seiten des FCK lag. Insgesamt 55 Gegentreffer sind aber eindeutig zu viel, um ganz oben mitzuspielen.

Nach dem Trainerwechsel kurz vor Saisonende steht auch in der Mannschaft ein größerer Umbruch bevor. Torjäger Ache wird wohl kaum zu halten sein, Dribbler Yokota – ebenso ein Unterschiedsspieler – war bisher nur ausgeliehen und Luca Sirch, sicher die Entdeckung in dieser Saison, zog nach dessen starken Leistungen das Interesse von Erstligisten auf sich. Es darf mit Spannung erwartet werden, welchen Kader die Verantwortlichen zusammenstellen. Jedenfalls wäre man im Umfeld des FCK gut beraten, auch nach einer Negativserie Ruhe zu bewahren und nicht sofort den Trainer in Frage zu stellen. FCK-Trainer Torsten Lieberknecht jedenfalls ist bekannt dafür, dass er erfolgreich und langfristig an seinen alten Wirkungsstätten arbeiten konnte.