Gemeinsamer Selbsthilfetag des Kreises Bergstraße der Stadt Viernheim am 24. Mai 2025 in Viernheim

Stellen gemeinsam den diesjährigen Selbsthilfetag vor (v. l.): Bürgermeister Matthias Baaß, Gabriele Vielhauer (SHG ADHS), Robert Flöser (SHG Sichtweise), Karin Furman-Villanueva (SHG Morbus Chron/Colitis Ulcerosa) Heike Kopf-Rohner (Caritasverband Darmstadt e. V.), Harald Hofmann und Christian Goebel (KuBuS/KISS)
Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Zum 17. Mal lädt die Stadt Viernheim zum Selbsthilfetag ein – zum 22. Mal wird er zudem als gemeinsame Veranstaltung mit dem Kreis Bergstraße durchgeführt. Im Rahmen einer Pressekonferenz im Neuen Rathaus informierten am vergangenen Montag (12. Mai) die Akteure über den bevorstehenden Selbsthilfetag in Viernheim. Vertreten waren Bürgermeister Matthias Baaß, Harald Hofmann und Christian Goebel von der städtischen Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KISS) im Amt für Kultur, Bildung und Soziales (KuBuS), Heike Kopf-Rohrer vom Caritasverband Darmstadt e.V. sowie Mitglieder lokaler Selbsthilfegruppen. Der Selbsthilfetag findet am Samstag, 24. Mai, von 9 bis 13 Uhr in der Sparkassen-Passage gegenüber der Apostelkirche statt – ein neuer Veranstaltungsort mit zentraler Lage. Insgesamt 12 Selbsthilfegruppen stellen sich in diesem Jahr vor und bieten Einblicke in ihre Arbeit sowie Informationen für Interessierte und Betroffene. Außerdem findet um 10.30 Uhr im nahegelegenen Stiftungshaus ein Vortrag zur Bewegungstherapie für Menschen mit Parkinson statt. Der Eintritt ist frei.

 

Es gibt eine eigene Kompetenz von Bürgerinnen und Bürgern als betroffene Ansprechpartner, denn sie verfügen als Experten in eigener Sache über einen großen Fundus an durchlebter Erfahrung und Wissen. Der Selbsthilfetag bietet erneut die Chance, diese wertvolle Vielfalt kennenzulernen“, würdigt Bürgermeister Matthias Baaß das langjährige Engagement der Selbsthilfegruppen und deren Mitglieder.

 

Die Bedeutung der Selbsthilfe unterstrich auch Harald Hofmann von der städtischen Kontakt- und Informationsstelle: „Austausch tut gut. Die Gespräche geben Betroffenen Kraft, bieten gegenseitige Unterstützung und das Gefühl, mit der Erkrankung nicht allein zu sein.“ Gleichzeitig machte Hofmann darauf aufmerksam, dass der Selbsthilfetag auch ein Ort der Information und Beratung sei, um neue Gruppen ins Leben zu rufen, die es bisher noch nicht gibt: „So ist im letzten Jahr zum Beispiel die Selbsthilfegruppe Fibromyalgie entstanden, die dieses Jahr erstmals vertreten ist.“ Und auch die SHG Diabetes befinde sich auf einem guten

 

Weg, mit einem neuen Sprecher wieder aktiv zu werden. „Wir helfen und unterstützen bei Neugründungen gerne“, so Hofmann.

 

Teilnehmende Gruppen 2025 sind:

  • SHG AD(H)S Kinder und Erwachsene – Selbsthilfe
  • SHG Atemwegserkrankungen Bergstraße
  • SHG Chamäleon – für Menschen mit Depressionen
  • SHG Multiple Sklerose
  • SHG Sichtweise für Sehbehinderte, Blinde und deren Angehörige
  • SHG Fibromyalgie
  • SHG Sternenkinder still born
  • SHG Schlaganfall Selbsthilfe Kreis Bergstraße
  • SHG Morbus Crohn / Colitis Ulcerosa (CED)
  • SHG Restless-Legs
  • SHG Parkinson
  • Arbeitskreis Suchtkrankenhilfe e. V. im Kreis Bergstraße

 

Selbsthilfegruppen – Stützen im Alltag

Die Arbeit der Selbsthilfegruppen ist für viele Menschen ein wichtiger Anker und erhält einen immer größeren Stellenwert. Besonders chronisch kranken Menschen bieten sie oft den ersten Schritt aus einer empfundenen Ausweglosigkeit zurück in ein aktives Leben. Der Austausch mit Gleichbetroffenen schafft seelischen Halt, stärkt das Selbstvertrauen und fördert Verantwortungsbewusstsein. Selbsthilfegruppen ermutigen dazu, festgefahrene Muster zu durchbrechen und neue Wege zu gehen.

 

Heike Kopf-Rohrer von der Selbsthilfekontaktstelle des Caritasverbandes Darmstadt e.V. im Kreis Bergstraße unterstrich die Bedeutung von Selbsthilfe auch in gesellschaftlicher Hinsicht: „Diese wichtigen und sensiblen Themen in die Öffentlichkeit zu tragen ist enorm wichtig, um vor allem auch jüngere Menschen zu erreichen.“ Und nicht immer ginge es bei der Selbsthilfearbeit um Krankheitsbilder, sondern auch um herausfordernde Lebensumstände, die den Alltag der Menschen bestimmen, ergänzt Gabriele Vielhauer von der SHG AD(H)S. Vor allem die Einsamkeit sei ein zunehmendes Thema. „Wir wollen mit unserer Arbeit sensibilisieren – auch im Arbeitsumfeld“, so Karin Furman-Villanueva von der SGH Morbus Crohn/Colitis Ulcerosa. „Denn gerade bei chronisch entzündlichen Erkrankungen sind die Auswirkungen individuell sehr unterschiedlich und werden oft nicht ausreichend thematisiert, weil die Zeit für ein ausführliches Aufklärungsgespräch beim Facharzt fehlt.“

 

Nutzen Sie den Selbsthilfetag und informieren Sie sich am 24. Mai über die verschiedenen Selbsthilfegruppen in Viernheim und des Kreises Bergstraße,“ so die Akteure abschließend.

 

Weitere Informationen sind bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KISS) im Amt für Kultur, Bildung und Soziales im Bürgerhaus (Kreuzstraße 2–4) oder online unter www.viernheim.de/selbsthilfefoerderung erhältlich. Ansprechpartner ist Harald Hofmann, Telefon 06204-988 407, E-Mail harald.hofmann@viernheim.de.