Gut besuchte Möglichkeit zum Austausch: Rund 90 Personen kamen zum Fachtag „Polizei trifft Jugendhilfe“ im Bürgerhaus in Mörlenbach zusammen.
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 Kreis Bergstraße (kb) –  Tag für Tag arbeiten Polizei und Jugendhilfe in Fragen des Kinderschutzes eng zusammen – auch im Landkreis Bergstraße. Dennoch sind beide Institutionen in ihrer Struktur, den unterschiedlichen Rechtsgrundlagen und Verfahrensweisen unterschiedlich organisiert und aufgestellt. Um zukünftig einen noch besseren, verständnisvolleren Umgang auf Augenhöhe zu gewährleisten, der für eine gelingende Kooperation unerlässlich ist, entstand vor längerer Zeit und im engen Austausch zwischen dem Bergsträßer Jugendamtsleiter Kai Kuhnert sowie Bettina Noll (Polizeihauptkommissarin und Jugendkoordinatorin der Polizeidirektion Bergstraße) die Idee, einen gemeinsamen Fachtag zu organisieren. Denn immerhin sind im vergangenen Jahr beim Kreisjugendamt 25 Prozent aller Verdachtsfälle auf Kindeswohlgefährdung von der Polizei mitgeteilt worden.

 

Am 22. Juni war es dann soweit: Erstmals trafen sich Mitarbeitende der Polizeidirektion Bergstraße und des Jugendamtes des Kreises Bergstraße, im Bürgerhaus Mörlenbach, zu einem gemeinsam organisierten Fachtag. Vize-Landrätin Diana Stolz, Iris Keil als stellvertretende Jugendamtsleiterin sowie der erste Kriminalhauptkommissar Klaus Breitinger begrüßten die rund 90 Teilnehmenden und eröffneten die unter dem Motto „Polizei trifft Jugendhilfe“ stehende Veranstaltung. Einig waren sich alle darin, dass „das Kindeswohl das zentrale Ziel des Fachtages ist und Polizei sowie Jugendamt hier verbindet“, wie es Diana Stolz treffend formulierte.

 

Neben Fachvorträgen der beiden Institutionen, referierte Prof. Dr. Kerstin Feldhoff von der Hochschule Münster über die unterschiedlichen Arbeitsaufträge und Rechtsgrundlagen. Sie arbeitete heraus, dass zwischen beiden Institutionen gravierende Unterschiede bestehen, diese aber nötig sind, um den Schutzbedürfnissen von Kindern gerecht zu werden. Nach diesem Vortrag wurden anhand von Fallbeispielen Chancen und Grenzen der Zusammenarbeit verdeutlicht.

 

Alle Beteiligten waren sich am Ende eines ereignisreichen Tages darin einig, dass diese Veranstaltung sehr wertvoll gewesen sei. Denn die zielgerichtete Kooperation und Vernetzung von Polizei und Jugendhilfe trägt wesentlich zum Schutz der Kinder im Kreis Bergstraße bei. Das Ziel des Fachtages, die jeweils unterschiedlichen Aufgaben und die agierenden Fachkräfte besser kennenzulernen, wurde erreicht. So wurden noch während des Fachtages neue Kontakte geknüpft und neue Netzwerke initiiert.

 

Besonderer Dank ging an die Gemeinde Mörlenbach, Susanne Pfaff und Anke Frischmuth vom Jugendamt sowie Bettina Noll von der Polizei für die Organisation des Fachtages sowie dem „Verein Bürger und Polizei“.