Nese Araci (Stellvertreterin des Kreiselternbeirats), Thomas Sohler (Vorsitzender des Kreiselternbeirats), , Stefanie Werle-Wittmann (stellvertretende Leiterin des Staatlichen Schulamtes Kreis Bergstraße und Odenwaldkreis), Landrat Christian Engelhardt, Kreisschulsprecher Eric Lemmer, Jutta Rothfritz (Schulleiterin der Wingertsbergschule), Elisabeth Bucher, (Mitarbeiterin von Lern.Land.Schaft) und Karin Doberer (Geschäftsführerin von Lern.Land.Schaft).
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Bei der Unterzeichnung des Raumfunktionsbuches (v.l.n.r): Landrat Christian Engelhardt, Karin Doberer (Geschäftsführerin von Lern.Land.Schaft), Bürgermeister Christian Schönung sowie Stefanie Werle-Wittmann (stellvertretende Leiterin des Staatlichen Schulamtes Kreis Bergstraße und Odenwaldkreis)
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Kreis Bergstraße (kb) – Zu einem besonderen Anlass haben Landrat Christian Engelhardt und die Leiterin des Staatlichen Schulamtes, Stefanie Werle-Wittmann, an die Wingertsbergschule in Lorsch eingeladen: zur Vorstellung des Raumfunktionsbuches für die neue Grundschule, die in der Klosterstadt entstehen soll. Stellvertretend für die Mitwirkenden begrüßte Schulleiterin, Jutta Rothfritz, die Anwesenden und erläuterte die aktuelle Situation an ihrer Schule. Die Wingertsbergschule war bis dato die einzige Grundschule in Lorsch und ist mittlerweile auf eine Schülerzahl von 560 Kindern angewachsen. Dieser Anstieg führte zu einer akuten Raumnot und gab damit den ausschlaggebenden Grund, die Schulentwicklung gemeinsam mit dem Bürgermeister Christian Schönung unter die Lupe zu nehmen.

 

Entgegen der ursprünglichen Idee, die Wingertsbergschule zu erweitern, wird nun eine neue Grundschule für mehr Raumkapazität sorgen. Nach der Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Einrichtung wird die Wingertsbergschule planmäßig umgebaut. Bis dahin werden weitere Module für eine kurzfristige Entlastung in Lorsch sorgen. „Wie in vielen Schulen des Kreises ist die Schülerzahl wachsend, so dass wir verschiedenen Schulen temporäre Modulanlagen zur Entlastung bereitstellen“, erläutert Landrat Engelhardt.

 

Der Entstehungsprozess der neuen Grundschule wurde mit der Erarbeitung des Raumfunktionsbuches im letzten Jahr gestartet. Landrat Christian Engelhardt erklärte dazu, dass der Prozess für den Neubau sowie für die Sanierung von Schulgebäuden an die heutigen Bedarfe angepasst werden mussten: Durch eine vorgeschaltete Planungsphase, der Leistungsphase 0, werden die Bedürfnisse der Schulgemeinschaft ermittelt und in einem Raumfunktionsbuch fixiert. Das Raumfunktionsbuch ist somit die Grundlage für die Planer und Architekten, die die Räume anhand der Bedarfe baulich planen und umsetzen. Die vorgeschaltete Planungsphase soll möglichen Umplanungen sowie nachträgliche Anpassungen während der Bauphase entgegenwirken und einen reibungslosen Ablauf ermöglichen.

 

Nun ist das Raumfunktionsbuch fertig und steht unter dem Motto „Schule neu denken“. Vertreterinnen und Vertreter der Wingertsbergschule sowie anderer Grundschulen des Kreises, der Stadt Lorsch, des Staatlichen Schulamts und des Eigenbetriebs Schule und Gebäudewirtschaft des Kreises Bergstraße haben unter der Leitung des Beratungsbüros „Lern.Land.Schaft“ in entsprechenden Arbeitsgruppen mitgewirkt und die Bedarfe sowie Funktionen der neuen Schule detailliert erarbeitet und definiert.

 

„Der Wandel unserer Gesellschafft sorgt dafür, dass wir an den bisherigen Standardprogrammen für Schulgebäude nicht festhalten können. Die Flurschulen haben weitestgehend ausgedient und wir sind dabei, die Schulen bei der praktischen Umsetzung ihrer pädagogischen Konzepte zunehmend zu unterstützen. Hinzu kommt der steigende Bedarf an Nachmittagsbetreuung und das damit verbundene Gesetz bis 2026 für jedes Kind einen Betreuungsplatz vorzuhalten. Bei Neubauten sowie Sanierungen von Schulgebäuden setzen wir auf ein passgenaues Raumprogramm und versuchen dies baulich zu ermöglichen“, so Landrat Engelhardt weiter.

 

Das pädagogische Konzept der neuen Grundschule in Lorsch wurde unter dem Aspekt einer naturnahen Pädagogik erstellt. Mit dem Arbeitstitel „Naturschule“ wurde der Leitgedanke unterstrichen und findet sich im Raumfunktionsbuch wieder. Die Leiterin von „Lern.Land.Schaft“, Karin Doberer, erläutert, dass die vierzügige Clusterschule das Lernen mit und von der Natur ermöglichen möchte und die pädagogische, planerische und gestalterische Umsetzung maßgeblich prägt. Zum Beispiel soll aus jedem Cluster ein direkter Zugang nach außen entstehen, um Lerninhalte in der Natur erproben zu können.

 

Entgegen der Planung beschreibt das Raumfunktionsbuch jedoch noch keine konkreten Räumlichkeiten. Die bauliche Umsetzung wird im nächsten Schritt von den Planern und Architekten erarbeitet. „Mit dem Raumfunktionsbuch als Grundlage können wir nun mit der konkreten Planung der „Naturschule“ beginnen“, freuen sich die Mitwirkenden.