Weinheim: Wenn Straßen verbinden – Auch Ramat Gan plant eine Weinheim-Straße – Briefkontakt der Bürgermeister
Weinheim (Stadt Weinheim) – „Ich war sehr glücklich, als ich ihren Brief erhalten habe und darin von der Ehre gelesen habe, die Sie und der Gemeinderat den Einwohnern Ramat Gan erweisen.“ So beginnt ein Brief, der jetzt im Weinheimer Rathaus auf dem Schreibtisch von Oberbürgermeister Manuel Just gelandet ist. Absender ist Carmel Shama-HaCohen, der Bürgermeister der israelischen Weinheimer Partnerstadt Ramat Gan. Shama-HaCohen antwortet mit dem Schreiben wiederum auf einen Brief, den ihm OB Just nach der September-Gemeinderatssitzung geschrieben hat. Darin teilt er dem Amtskollegen mit, dass der Gemeinderat beschlossen hat, eine Straße im Sanierungsgebiet „Westlich Hauptbahnhof“ auf dem früheren Areal der GRN-Pflege nach Ramat Gan zu benennen.
Es handelt sich um die Planstraße A im Wohngebiet, an die sich auch ein kleiner Park anschließt. Der Ort wurde wegen seiner Zentralität, der hohen Wohnqualität im neuen Baugebiet und wegen eines an der Straße liegenden Parks passend zur Partnerstadt herausgesucht: Ramat Gan ist hebräisch und heißt übersetzt „Gartenhöhe“.
Seit 1999 pflegt die Stadt Weinheim eine Partnerschaft mit Ramat Gan, einer Nachbarstadt von Tel Aviv. Dass der Straßenname auch einen Bezug zur jüdischen Geschichte und zur NS-Diktatur hat, wird auch an der Benennung der zweiten Straße im Gebiet deutlich. Diese wird nämlich nach der jüdischen Journalistin und Philosophin Hannah Arendt benannt, die in Heidelberg studiert und promoviert hat.
In Ramat Gan ist die Straßenbenennung so gut angekommen, dass dort nun ebenfalls eine Straße nach Weinheim benannt werden soll. Carmel Shama-HaCohen teilt in seinem Brief nach Weinheim mit, dass in der nächsten Sitzung des Stadtrates dies „als Zeichen der Identifikation“ vorschlagen wird. Klar ist, dass diese gegenseitige Geste ein Zeichen der Verbundenheit zwischen den beiden Partnerstädten ist. Es ist geplant, dass jeweils eine Delegation bei der Einweihung der Straße anwesend ist. Carmel Shama-HaCohen schreibt: „Wir freuen uns, nach Weinheim zu kommen.“