Mannheim: Offener Ort der Begegnung zwischen Neckarvorland und urbanem Stadtviertel: Preisgericht kürt Planungsbüro BHM Planungsgesellschaft zum Sieger des Wettbewerbs zur Gestaltung der Grün- und Freifläche auf der Schafweide
Mannheim (Stadt Mannheim) – Die Bauarbeiten für den geplanten Neubau des SWR-Studios Mannheim-Ludwigshafen haben begonnen und auch das Planungskonzept für die Wohnbebauung mit ergänzenden wohnverträglichen Nutzungen steht bereits – nun wurde auch für die Gestaltung der Grün- und Freifläche auf dem Grundstück Schafweide ein wichtiger Meilenstein erreicht. Die Stadt Mannheim hat hierzu einen nichtoffenen freiraumplanerischen Wettbewerb ausgelobt. Insgesamt sieben Planungsbüros reichten ihre Vorschläge ein, ein 22-köpfiges Preisgericht aus Sach- und Fachpreisrichtern sowie sachverständigen Beratern tagte gestern unter Leitung der Preisgerichtsvorsitzenden Elke Ukas, freie Landschaftsarchitektin aus Karlsruhe. Die Entscheidung fiel einstimmig aus: Der erste Preis wurde an das Planungsbüro BHM Planungsgesellschaft aus Bruchsal vergeben.
„Die Grün- und Freifläche auf der Schafweide soll ein offener Ort der Begegnung zwischen Neckarvorland und urbanem Stadtviertel sein. Besucherinnen und Besucher, Mitarbeitende des Rundfunks und Anwohnerinnen und Anwohner sollen hier gleichermaßen einen attraktiven Freiraum mit viel Natur und Sitzgelegenheiten finden. Dabei war es uns wichtig, dass das Angebot nachhaltig und wirtschaftlich konzipiert ist und viele Nutzungsmöglichkeiten beinhaltet“, erläuterte Baubürgermeister Ralf Eisenhauer, der selbst der Jury angehörte, bei der Vorstellung der Wettbewerbsergebnisse. Er ergänzte: „Die Fläche soll den Mannheimerinnen und Mannheimer zu Gute kommen. Deshalb wurden sie im Vorfeld des Wettbewerbs bereits durch eine Bürgerbeteiligung eingebunden. Ihre Ideen und Vorschläge waren auch Teil der Entscheidungsfindung im Preisgericht.“
Insgesamt überzeugte das Konzept des Planungsbüros BHM Planungsgesellschaft am meisten, da es sowohl die Anforderungen der Stadt Mannheim als Ausloberin des Wettbewerbs umsetzte – beispielsweise den Erhalt dreier Bäume mit der Ergänzung neuer Baumstandorte – als auch die Anregungen aus der Bürgerbeteiligung mit dem Wunsch einer multifunktionalen und flexiblen Nutzung des Platzes ohne viel Flächenversiegelung. Auch die Anbindung an die südlich gelegene Fußwegeverbindung zum Neckarvorland wurde gut gelöst.
In einem nächsten Schritt werden nun mit dem Preisträger Verhandlungsgespräche zur Vergabe der weiteren Planungsleistungen geführt.
Die eingegangenen Wettbewerbsarbeiten werden voraussichtlich im Laufe des morgigen Freitags auf www.mannheim-gemeinsam-gestalten.de/schafweide eingestellt. Interessierte können die Arbeiten zudem von Montag, 20. September, bis Freitag, 1. Oktober, im ersten Obergeschoss des technischen Rathauses Mannheim, Glücksteinallee 11, einsehen.
Hintergrund:
Das Grundstück Schafweide liegt im Mannheimer Stadtbezirk Neckarstadt-Ost. Es grenzt im Norden an die Straße Schafweide, im Osten an die Friedrich-Ebert-Straße (B38) sowie im Süden und Westen ans Hermann-Heimerich-Ufer. Es ist gekennzeichnet durch seine Nähe zum Stadtzentrum und die Lage unmittelbar oberhalb des Neckars. Das Umfeld des Grundstücks zeichnet sich durch eine große Heterogenität aus: So befindet sich im Westen die Neckaruferbebauung als städtebauliche Großform mit Wohnnutzung in den Hochhäusern und den Terrassenbauten sowie mit den gewerblichen Schulen. Im Norden schließt sich die gründerzeitliche Bebauung der Neckarstadt mit seiner Blockrandstruktur und der dominierenden Wohnnutzung an. Im Osten des Grundstücks liegt der weitläufige Gebäudekomplex des Universitätsklinikums Mannheim. Im Süden grenzt das Gelände an die Freiraumstruktur des Neckars mit den wegebegleitenden Baumreihen und dem periodisch überfluteten Vorlandbereich, dem eine wichtige Funktion als Erlebnis-, Sport- und Begegnungsraum zukommt.
In der Vergangenheit war es als Erweiterungsgrundstück für die westlich anschließenden gewerblichen Schulen vorgesehen, bevor es bei verschiedenen Bauvorhaben (u.a. beim Technischen Rathaus) in die Standortsuche einbezogen wurde. Im Zusammenhang mit dem Beschluss, das Technische Rathaus im Glücksteinquartier anzusiedeln, hatte der Gemeinderat die Verwaltung im Jahr 2015 beauftragt, das bisher unbebaute städtische Grundstück Schafweide einer neuen, baulichen Nutzung zuzuführen.