Das Brückenbauwerk zwischen Weinheimer Hauptbahnhof und Nordstadt nach einem Jahr Bauzeit wieder offen – Auch optische Aufwertung

Foto: Stadt Weinheim
Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim) – Der erste Autofahrer, der am Mittwoch erst zögerlich die neue Brücke ansteuerte, die eigentlich zwei Brücken auf einmal ist, fuhr langsam und vorsichtig. Dann sah er die Menschengruppe, kurbelte die Scheibe herunter und rief nach draußen: „Ist super geworden!“ Die Personen hatten zwar Masken vor Mund und Nase, aber ihr Lächeln war zu erkennen. Die am Bau beteiligten Personen –  von der Stadt Weinheim und der Bau- und Planungsfirmen – waren sichtlich und zurecht stolz. „Die Zwillingsbrücke“, die den Weinheimer Hauptbahnhof mit der Nordstadt verbindet, ist nach rund einem Jahr Bauzeit frist- und planungsgemäß abgeschlossen. Am Mittwoch wurde sie von Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner und Vertretern des Tiefbauamtes, Amtsleiter Udo Wolf und Christian Wind, für den Verkehr freigegeben.

Mit einem zufriedenen Lächeln konnte also die Doppelbrücke über die Alte und Neue Weschnitz eröffnet werden.

Damit kommen die 2013 begonnenen Umgestaltungsmaßnahmen rund um den Hauptbahnhof zur Verknüpfung und Verbesserung Bus- und Bahnhverkehrs zum Abschluss. Nach dem neuen Busbahnhof (ZOB), dem Bahnhofsvorplatz, der Ludwigstraße und der Umgestaltung des Postknotens ist die Verbindung zur Nordstadt und der Park&Ride-Anlage Kapellenstraße wieder frei. Die „Zwillinge“ sind wieder befahrbar. Das Bauwerk wertet das Bahnhofsumfeld weiter auch optisch auf.

Insgesamt belaufen sich die Baukosten für die Erneuerung der beiden Überführungen auf rund 1,37 Millionen Euro. Diese hohe Investition war nur möglich, weil die Stadt Fördermittel für beide Bauwerke von insgesamt 637 000 Euro aus dem kommunalen Sanierungsfond des Landes Baden Württemberg erhält. Das Land fördert durch einmalige Zuwendungen an den Sanierungskosten von Brückenbauwerken die Verbesserung der Infrastruktur, um die Verkehrsverhältnisse im Sinne einer nachhaltigen Mobilität zu optimieren.

Mit der Bauunternehmung Michael Gärtner aus Eberbach hatte die Stadt nach öffentlichem Ausschreibungsverfahren einen zuverlässigen Auftragnehmer gefunden. Gemäß Planung und Beauftragung konnte die komplizierte Baumaßnahme im vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmen erfolgreich durchgeführt werden. Klemenz Knörzer von der Firma Gärtner und Hermann Rothenhöfer vom Karlsruher Planungsbüro dieses Namens bedankten sich bei der Stadt für die gelungene Zusammenarbeit.

Die Baumaßnahme gestaltete sich deshalb als besonders schwierig, da sowohl im Vorfeld als auch während der Baumaßnahme, die Zusammenarbeit einer Vielzahl von verschiedenen Beteiligten sichergestellt werden musste.

So war zum Beispiel der provisorische Fußweg mit der DB AG zu planen und festzulegen, um eine kurze fußläufige Verbindung zwischen dem Park&Ride-Parkplatz in der Kapellenstraße und dem Hauptbahnhof über das Bahngelände während der gesamten Bauzeit zu gewährleisten.

Ebenso musste bereits im Vorfeld mit dem Wasserrechtsamt Heidelberg eine Vereinbarung getroffen werden, um den ordnungsgemäßen Wasserlauf der Weschnitz, besonders zum Zeitpunkt des Abrisses, sicherzustellen. Die Gebäude auf der „Mittelinsel“ zwischen den Bauwerken mussten zu jeder Zeit für die jeweiligen Betreiber (Stadtwerke Weinheim, Eigenbetrieb Stadtentwässerung und Landesbetrieb Gewässer) erreichbar sein. Auch hier war ein ständiger Informationsaustausch notwendig.

Auch die anfangs unüberschaubare Anzahl von Leitungen und Kabeln diverser Betreiber, die unter den alten Brücken die Weschnitzarme querten, mussten nach dem Abriss neu verlegt und wieder verbunden werden.