Viernheim BG/RS) . „Endlich ist es soweit – endlich kann es losgehen“  –  Unter diesem Leitsatz wollte der Vorstand der Baugenossenschaft eigentlich Anfang April den ersten Spatenstich auf dem Areal in der Franz-Schubert-Straße feiern. Aufgrund der Corona-Virus-Pandemie musste dieser offizielle Akt jedoch abgesagt werden. Mit den Rohbauarbeiten wurde unter Beachtung besonderer

 Hygienevorschriften aber trotzdem begonnen.

Wir hatten bisher Glück, dass die Bauarbeiten trotz der Pandemie planmäßig vorangeschritten sind, so der technische Vorstand Harald Weik bei der Begrüßung eines kleinen Gästekreises.

Harald Weik freute sich die Arbeiter auf der Baustelle, einige Planer, den Bauausschuss des Aufsichtsrats sowie einzelne Mitarbeiter zum Richtfest begrüßen zu dürfen. Der Gruß des Vorstandes galt auch dem Landrat Christian Engelhard, dem ersten Kreisbeigeordneten Karsten Krug als Vertreter des Kreis Bergstraße sowie Herrn Bürgermeister Matthias Baaß als Vertreter der Stadt Viernheim. Herr Weik bedankte sich für das Kommen, würdigt dies doch die vielen Besonderheiten des Bauprojektes. Dass der Landrat und der Bürgermeister eigens ihren wohlverdienten Urlaub für den Besuch unterbrochen haben ist eine besondere Geste für die Baugenossenschaft und das Projekt. In seiner Rede bedankte sich der Vorstand der Baugenossenschaft bei der Stadt Viernheim und dem Kreis Bergstraße für die großartige Unterstützung des Projektes. Da hier Alle mustergültig an einem Strang gezogen haben wurden uns Fördermittel des Land Hessen und der Stadt Viernheim bewilligt die es möglich gemacht haben, dass wir zusätzlich zu den Neubauwohnungen auch noch über 55 öffentlich geförderte Wohnungen in Viernheim bereitstellen können. Sein besonderer Dank ging aber an die Handwerker am Bau für deren gute und zuverlässige Arbeit.

Sowohl der Landrat Christian Engelhard als auch der Bürgermeister Matthias Baaß überbrachten Grüße des Kreis Bergstraße und der Stadt Viernheim. Beide betonten die Wichtigkeit dieses Neubauprojektes und hoben lobend die besonderen Rahmenbedingungen der Quartiersentwicklungsmaßnahme hervor. Der Kreis Bergstraße hat die Vision Bergstraße ins Leben gerufen. Kernanliegen der Bürger*innen sind bezahlbarer Wohnraum, Ökologie, Digitalisierung und Pflege.  Landrat Engelhard hob hervor, dass das Bauprojekt alle diese Kernthemen vereint und die Verantwortlichen der Baugenossenschaft damit ihren nachhaltigen Weitblick unter Beweis stellen.

Bürgermeister Baaß ging in seiner Rede auf die in Kürze auch für Viernheim in Kraft tretende Mietpreisbremse ein. Die wichtigste Mietpreisbremse für Viernheim ist jedoch die Baugenossenschaft mit ihrem großen Angebot an günstigen und angemessenen Mietpreisen.

Baaß betonte die gute Partnerschaft der Stadt Viernheim und der Baugenossenschaft, die auch im Jahr des 100-jährigen Bestehens der BG eine wichtige Säule für Viernheim bildet.

Neuer Wohnraum, bezahlbarer Wohnraum, barrierefreies bzw. armes Bauen, Passivhausbauweise, Glasfaseranschlüsse und dann noch eine große Anzahl zusätzlicher öffentlich geförderter Wohnungen – mehr kann man sich als politisch Verantwortliche einer Stadt und eines Landkreises kaum wünschen.

Üblicherweise lädt die Baugenossenschaft neben den Akteuren der Genossenschaft auch die künftigen Mieter, die Nachbarn und zahlreich weitere am Bau beteiligte Gäste ein. Hierauf musste bei diesem Richtfest leider verzichtet werden. Die Gesundheit unserer Partner und Geschäftsfreunde ist uns sehr wichtig, daher haben wir uns schweren Herzens für ein Richtfest mit sehr begrenztem, überwiegend aus den vor Ort tätigen Handwerkern bestehenden, Teilnehmerkreis und unter strenger Einhaltung eines eigens erstellten Hygienekonzeptes entschieden – führte der Vorstand aus.

Wenn es die weitere Entwicklung zulässt, dann wird die Baugenossenschaft nach der Fertigstellung im nächsten Jahr einen Tag der offenen Tür durchführen, um das neue Quartier der Öffentlichkeit vorstellen zu können. Fest geplant ist auch ein Begrüßungsfest für die neuen Bewohner der Häuser, damit sich diese und ihre direkten Nachbarn besser kennenlernen können.

Auch der Aufsichtsratsvorsitzende Walter Wohlfart begrüßte die anwesenden Handwerker und Gäste. Er betonte die Besonderheit dieses seit vielen Jahren größten Neubauprojektes der Genossenschaft und dankte den Mitarbeitern sowie dem Vorstand für deren großes Engagement. Er und seine Aufsichtsratskollegen sind stolz darauf, dass das aus Viernheimern bestehende Vorstandsteam um die Herren Weik, Hölscher und Sax solche Projekte mit viel Herzblut realisiert und seit vielen Jahren Mehrwerte für die Genossenschaftsmitglieder schafft.

Anschließend sprach der Zimmermann Johannes Helferich unter dem Richtbaum den traditionellen Richtspruch zum Dank an die Architekten und den Bauherren.  Der Richtspruch ist auch die Bitte um Gottes Segen für die neuen Häuser.

Für den anschließenden Richtschmaus bedankte sich der Vorstand für die gute Unterstützung durch Metzgermeister Rudi Bugert. Seine Unterstützung bei der Einhaltung der Hygiene- und Abstandserfordernisse beim Richtschmaus war ein wichtiger Bestandteil, um das Richtfest wenigstens in begrenztem Kreise feiern zu können.

Unter den künftigen Wohnadressen „Franz-Schubert-Straße 3,4,5,6 und 7 entstehen derzeit fünf barrierearme Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 55 Wohnungen. Die Häuser zeichnen sich durch den Standard aus, der schon in den vorangegangenen Neubauten für zufriedene Mieter sorgt:  

Neben der barrierefreien Erreichbarkeit aller Wohnungen sind die Häuser in ökologisch hochwertiger Passivhausbauweise gebaut und damit sehr energie- und kostensparend.

Ein weiterer Vorteil für die künftigen Bewohner wird auch die zukunftsgerichtete und in dieser Form wohl bisher wenig verbreitete Breitbandausstattung der Häuser sein. Alle Wohnungen werden direkt mit zwei voneinander unabhängigen Glasfaseranschlüssen ausgestattet und damit für Internet im Gigabitbereich vorbereitet. Das Glasfasernetz der Kabel Viernheim GmbH wird sogar mit Netzwerkanschlüssen (LAN) in jedem Wohnraum enden, sodass die Nutzung des Internets auf höchstem Niveau sichergestellt sein wird. Wenn Mieter zum Beispiel einen Teil ihres Berufes im Home-Office ausüben, dann ist diese Ausstattung hervorragend geeignet, um Daten mit dem Arbeitgeber austauschen zu können.

Die Wohnungen sind sehr nachgefragt. Obwohl von der Baugenossenschaft für dieses Projekt bislang nur wenig offizielle Werbung betrieben wurde sind schon jetzt nur noch 7 Wohnungen verfügbar. Da für einige dieser Wohnungen schon Gespräche mit Interessenten laufen und bis zum Erstbezug noch einige Monate vergehen geht der Vorstand von der Vollvermietung aller Häuser bis zum Zeitpunkt der Fertigstellung aus.

Der Vorstand freut sich besonders, dass die Baugenossenschaft das Neubauvorhaben in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Viernheim, dem Kreis Bergstraße, dem Land Hessen und der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen mit sozialer Wohnraumförderung verbinden konnte. Begleitend zum Neubauprojekt schafft die BG damit über ganz Viernheim verteilt 55 geförderte Wohnungen für Mieter mit geringem Einkommen. In Abstimmung mit der Stadtverwaltung konnten hierdurch seit dem Projektbeginn bereits über 30 Familien mit öffentlich geförderten Wohnungen versorgt werden.

Die Wohnungen sind alle mit günstigen Mieten ausgestattet, sodass diese auch mit geringem Einkommen bezahlbar sind. Damit nähert sich die Baugenossenschaft in großen Schritten der Anzahl von 100 neu geschaffenen Sozialwohnungen innerhalb von drei Jahren.

Der Vorstand der BG, Harald Weik, hob in seiner Rede auch die Bedeutung der Baumaßnahme für die lokale bzw. regionale Wirtschaft hervor. „Wir investieren hier einen Betrag in zweistelliger Millionenhöhe. Rund 90 % der Auftragssummen haben wir an Handwerksfirmen aus Viernheim und der näheren Umgebung vergeben. Damit unterstützen wir – gerade in der aktuell unsicheren Zeit – auch die ansässigen Handwerksbetriebe und die Arbeitsplätze der dort beschäftigten Handwerker.“

Die Baugenossenschaft schafft nicht nur Mehrwerte in Viernheim durch die Erweiterung des attraktiven Wohnungsangebotes, sondern leistet einen weiteren Beitrag im Rahmen des bezahlbaren und nachhaltigen Wohnens.